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Steffen Honig zur Lage in der Ukraine: Brücke statt Puffer

05.02.2014, 01:23

Vorgezogene Neuwahlen von Parlament und Regierung: Allein dies könnte ein Notstandsregime in der Ukraine wohl noch verhindern. Da sind EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton und dem Vernehmen nach auch der ukrainische Präsident Viktor Janukowitisch ausnahmsweise mal einer Meinung. Wirtschaftlich allerdings ist der Notstand schon da - und verschlimmert sich von Tag zu Tag. Deshalb soll den Ukrainern die russlandtreue Perspektive mit Milliarden aus Moskau genauso versüßt werden wie umgekehrt die westliche Orientierung durch Finanzhilfe der EU und der USA.

Die Ukraine auf eine Seite festzunageln, wird nicht gelingen. Das Land ist seit mehr als 20 Jahren ein Puffer zwischen dem Westen und Russland - mit augenscheinlich verheerendem Ergebnis. Es wäre vernünftiger, die Ukraine künftig sowohl in europäische Strukturen als auch in die von Russland dominierte eurasische Union einzubinden. Leider geht bislang niemand über diese Brücke.