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Matthias Stoffregen zum Fall Sebastian Edathy: Voyeurismus vermeiden

13.02.2014, 01:24

Klaus Zumwinkel, Uli Hoeneß, Alice Schwarzer, Sebastian Edathy - die Liste von Prominenten, die ein gemeinsames Schicksal teilen, wächst stetig. Ihr schweres Los besteht darin, dass für sie die Unschuldsvermutung bis zur möglichen Verurteilung keinen Wert mehr hat.

Kaum waren sie Gegenstand von Ermittlungen, kursierten die Vorwürfe auch schon in der Öffentlichkeit. Bei Zumwinkel und Edathy waren die Medien sogar bei ersten Durchsuchungen zugegen, eine Zeitung publizierte ein Foto von der Durchsuchung von Edathys Wohnung. Das Fatale: Ob schuldig oder nicht, von den Vorwürfen wird immer etwas hängenbleiben. Die Medien müssen sich deshalb hinterfragen, wann Berichterstattung in Voyeurismus abgleitet. Und auch die Ermittlungsbehörden sollten darüber nachdenken, wie sie die Rechte von Verdächtigen besser schützen. Denn die Unschuldsvermutung ist ein rechtsstaatliches Gut, das auch - oder sogar gerade - für jene gelten muss, die in der Öffentlichkeit stehen.