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Steffen Honig zur Lage in der Ukraine: Auf Messers Schneide

17.02.2015, 01:28

Die Waffenruhe in der Ostukraine steht auf des Messers Schneide. Die Spannungen um den Kessel von Debalzowo und weitere einzelne Gefechte verheißen nichts Gutes. Widerfährt Minsk II das gleiche Schicksal wie Minsk I - nicht das Papier wert zu sein, auf dem die Abmachung fixiert wurde?

Möglich, aber unwahrscheinlich. Denn Russland als Pate der Separatisten hat sich diesmal mit seiner gesamten Autorität eingebracht bis hin zu einem Resolutionsentwurf für den UN-Sicherheitsrat. Das Machtsystem unter Präsident Wladimir Putin ist so angelegt, dass ein plötzlicher Richtungswechsel den sofortigen Autoritätsverlust der Kreml-Führung nach sich ziehen würde. Das kann sich Putin bei aller auf ihn zugeschnittenen Propaganda nicht leisten. Für Donezk und Lugansk ist die Moskauer Zentrale letztlich ebenso maßgebend wie für Kaluga oder Magnitogorsk. Das beschneidet den Freiraum für die Separatisten gewaltig. Kommt Kiewer Vertragstreue hinzu, hat der Frieden eine Chance.