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Kommentar Hagen Eichler über die AfD in Sachsen-Anhalt: Offen nach rechts

16.05.2015, 01:19

Wahrscheinlich ist AfD-Chef Bernd Lucke längst aufgegangen, wie naiv er war. Protestwähler vom rechten Rand wollte er abfischen. Das sei besser, als diese Stimmen der NDP zu überlassen, argumentierte er. Jetzt zeigt sich das Problem dabei: Rechte Themen locken eben auch Rechtsextremisten an. Ein ehemaliger DVU-Landtagsabgeordneter durfte nun in Sachsen-Anhalt AfD-Mitglied werden, obwohl Lucke genau diese Leute nicht wollte.

Zufall? In Sachsen-Anhalt wirbt Landeschef Poggenburg gezielt um die Stimmen von Ausländerhassern. Er untergräbt die Abgrenzungsmauer nach rechtsaußen, die alle demokratischen Parteien errichtet haben. Poggenburgs erster Satz nach dem Anschlag von Tröglitz richtete sich nicht gegen die Brandstifter - er kritisierte vielmehr die Asylpolitik der etablierten Parteien. Dass Poggenburg nun in der NPD ehrbare Menschen entdeckt haben will, passt dazu.

Zu jener Partei, die Bernd Lucke einst vorschwebte, passt es nicht.