Steffen Honig zum Kampf gegen den Islamischen Staat: Falsche Hoffnung

Die IS-Kämpfer stehen kurz vor Bagdad - wer hält sie auf? Das weiß niemand. Iraks Regierungschef jedenfalls hat auf dem Treffen der Anti-IS-Allianz in Paris eine faktische Kapitulationserklärung abgeliefert. Schlecht ausgerüstet und demotiviert ist die irakische Armee auch mit allierter Luftunterstützung nicht in der Lage, die Extremisten zurückzudrängen. In Syrien sieht es nicht besser aus. Hier steht die internationale Gemeinschaft vor einem Dilemma: Die IS-Miliz ließe sich wohl nur aus dem Land jagen, wenn man Präsident Assad unterstützen und damit stützen würde. Eine Wahl zwischen Pest und Cholera.

Augen zu und durch - so bleibt der Kampf gegen den Islamischen Staat nur Stückwerk. Einzig die USA hätten die Macht, dies zu ändern. Noch glaubt Präsident Obama eingedenk übler Erfahrungen seines Vorgängers, ohne einen massiven Militäreinsatz im Irak auskommen zu können. Wie es scheint, eine falsche Hoffnung.