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Hagen Eichler über den Umgang mit freien Schulen: Der Störenfried im System

29.06.2015, 01:09

Nur die wenigsten fühlen sich berufen, eine Schule zu gründen. Wer es tut, will mehr Vielfalt in der Bildung. Der Weg zur staatlichen Anerkennung ist lang und steinig. Ein Schulkonzept muss her, die geeigneten Lehrer sind zu finden, ein Schulgebäude muss saniert und von der Baubehörde abgesegnet werden. Oft leistet all das ein Trägerverein aus engagierten Eltern. Das Kultusministerium will die Bürokratie nun zu einem K.o.-System ausbauen: Fehlt neun Monate vor Schulstart auch nur ein einziges Dokument, ist das Schulprojekt sofort gestorben.

Wer so etwas plant, sieht freie Schulen nicht als Partner, sondern als Störenfriede. Im Kultusministerium herrscht offenbar die Vorstellung, allein der Staat und die Kommunen seien zuverlässige Schulträger. Kultusminister Dorgerloh hat sich auf Nachfrage von den Plänen distanziert - das ist gut so. Die Frage bleibt: Was für ein Geist herrscht in seinem Haus? Und wie konnte ein solcher Entwurf nur sein Haus verlassen?