1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Regionale Wirtschaft
  6. >
  7. Alle Junkers-Preise gehen in den Norden von Sachsen-Anhalt

Feierliche Preisverleihung Alle Junkers-Preise gehen in den Norden von Sachsen-Anhalt

Von Torsten Scheer 18.11.2010, 04:17

Dessau-Roßlau. Im Technikmuseum Hugo Junkers in Dessau-Roßlau ist am gestrigen Abend der 10. Hugo-Junkers-Innovationspreis Sachsen-Anhalt vergeben worden. 65 Unternehmen mit Sitz in Sachsen-Anhalt hatten sich für die begehrte Auszeichnung, die in drei Kategorien ausgeschrieben worden war, beworben. Außerdem wurde ein Sonderpreis Lebenswerk an einen "Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Wirtschaft" vergeben. Insgesamt ist der Innovationspreis mit 40 000 Euro dotiert.

r In der Kategorie "Innovativste Produktentwicklung" gewann die LAGOTEC GmbH. Das Magdeburger Unternehmen wurde für die Entwicklung der sogenannten Deposens Sensortechnik, eines ökonomischen Messsystems zur Überwachung von Ablagerungen in wasserführenden Industrie-Leitungssystemen, ausgezeichnet.

r Im Bereich "Innovativste Allianz" ging der Preis an das Cluster MAHREG Automotive (Barleben) für die "besondere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft". Besonders gewürdigt wurde unter anderem das Engagement des automobilen Netzwerkes bei der Realisierung des in der vergangenen Woche eröffneten Instituts für Kompetenz in Automobilität (IKAM) in Barleben. Die Forschungseinrichtung will sich bundesweit als Leuchtturmprojekt zur Entwicklung des Automobils der Zukunft etablieren.

r In der Kategorie "Innovativster Regelbruch" siegte die WIPAG Nord GmbH aus Gardelegen. Die Firma entwickelte ein Recycling-Verfahren für Stoßfänger. Die bis dato geltende Verordnung hatte kein Recycling von Stoßstangen vorgesehen und wurde daraufhin ergänzt.

r Den Sonderpreis für das Lebenswerk nahm Prof. Dr. Lothar Mörl entgegen. Der Wissenschaftler und langjährige Lehrstuhlinhaber an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg habe mit zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen einen bedeutenden Beitrag in der Wirbelschichttechnologie geleistet, hieß es zur Begründung. Dies habe Mörl den Beinamen "Wirbelschichtpapst" eingebracht. Er setze sich "zukunftsweisend dafür ein, Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte umzusetzen und die Anwendung neuer industrieller Verfahren zu realisieren". Dazu gehöre unter anderem ein Röst- und Kandierverfahren für Kaffeebohnen, das beispielsweise von Röstfein in Magdeburg eingesetzt wird.

"Der Innovationspreis unterstreicht die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft von Sachsen-Anhalt", sagte Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) bei der Preisverleihung. Besonders erfreulich sei, dass die gute Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zunehmend Früchte trage.

Der Hugo-Junkers-Innovationspreis wird alle zwei Jahre durch das Wirtschaftsministerium vergeben und zeichnet Unternehmen aus, die mit Mut und Engagement in Innovation investieren und innovative Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt bringen.