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Eineinhalb Jahre Verspätung / Siemens stellt erste Nordseeplattform fertig Größter deutscher Meereswindpark eröffnet

27.08.2013, 01:18

Große Verspätung. Deshalb nur gedämpfter Trommelwirbel: Der größte Windpark im Meer erzeugt jetzt offiziell Stom. Und Siemens stellte die erste Plattfom für einen Windpark fertig.

Cuxhaven/Emden (dpa) l Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat am Montag in der Nordsee den größten deutschen Meereswindpark eröffnet. Für Bard Offshore 1 wurden rund 100 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum 80 Anlagen installiert. Die Leistung von theoretisch 400 Megawatt entspricht ungefähr dem Jahresstrombedarf von mehr als 400000 Haushalten. Die erste Anlage speist bereits seit Ende 2010 Strom ins Netz ein. Inzwischen liefert der Windpark 75 Prozent des deutschen Offshore-Stroms.

Ursprünglich sollten alle Anlagen bis Ende 2011 aufgestellt sein. Doch Wetter, technische Probleme und schwierige Bedingungen in dem Baugebiet nordwestlich von Borkum mit 40 Metern Wassertiefe sorgten für Verzögerungen. Der weitere, Anfang August eröffnete Nordsee-Windpark "Riffgat" ist zwar ebenfalls fertig, aber noch ohne Netzanschluss.

Indessen hat Siemens mit gut einem Jahr Verspätung die erste Station für die Anbindung eines Hochseewindparks vor der schleswig-holsteinischen Nordseeküste fertig. "Mit der Installation unserer Plattform auf See haben wir den kritischsten Teil dieses Projekts erfolgreich gemeistert", teilte der Chef der zuständigen Siemens-Sparte, Karlheinz Springer, am Montag mit.

Bislang kosteten die Verzögerungen die Münchner gut 700 Millionen Euro. 2011/2012 musste der damalige Konzernchef Peter Löscher wegen des Debakels auf See sogar die Gewinnprognose kappen. Grund für die Verzögerungen waren unter anderem zu zuversichtliche Annahmen etwa für die Genehmigung der Großprojekt.

Für die Windparks sind die Plattformen unverzichtbar. Auf ihnen wird der Strom für den Transport an Land in Gleichstrom umgewandelt. In einer Station an der Küste wird er wieder in Wechselstrom zurückgewandelt.

In Betrieb soll die Anlage Helwin 1 erst 2014 gehen. Damit können dann mehr als 500 Megawatt Strom ans Festland transportiert werden. Die Plattform befindet sich nordwestlich von Helgoland rund 85 Kilometer von der Küste entfernt.