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ThyssenKrupp eröffnet neues Werk für Autoteile im Nordharz / Großauftrag von Volkswagen Gute Jobs für 180 Arbeiter in Ilsenburg

Von Jörg Niemann 29.08.2013, 03:18

Ilsenburg l ThyssenKrupp hat am Mittwoch in Ilsenburg ein Werk eröffnet, in dem Zylinderkopfhauben mit integrierten Nockenwellen hergestellt werden. Die Harzstadt reiht sich dabei in Standorte wie Shanghai und Sao Paulo ein.

Für die Gesamtinvestitionssumme von 50 Millionen Euro hat die ThyssenKrupp AG am Mittwoch ihr neues Werk in Ilsenburg eröffnet. Die ThyssenKrupp Valvetrain GmbH hat dabei laut Konzernchef Heinrich Hiesinger "rekordverdächtige Zeiten" hingelegt. "Vom Bauantrag bis zur Fertigstellung hat es genau 9 Monate gedauert", stellte Hiesinger fest - und er muss es wissen - schließlich investiert ThyssenKrupp weltweit. Deshalb richtete der Vorstandschef einen besonders herzlichen Dank an die lokalen und regionalen Behörden, die den Weg zu dieser schnellen Bauzeit ebneten.

In Ilsenburg ist mit der Valvetrain GmbH ein Unternehmen entstanden, das dem Anspruch, zum Technologie- und Weltmarktführer bei der Produktion von Nockenwellen zu werden, vollauf gerecht wird. Mit technischem Know-how und deutscher Ingenieurskunst werden komplette Bausätze für die Automobilindustrie gefertigt.

Besonders stolz zeigte sich Hiesinger darüber, dass genau an diesem Tage ein Großauftrag von der Volkswagen AG für das Unternehmen ins Haus kam. "Wir werden wohl weiter anbauen müssen", lautete sein Fazit.

Der letzte Satz kam auch bei Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff gut an. Er begleitete die Entwicklung von ThyssenKrupp in Ilsenburg schon zu seiner Zeit als Landes-Wirtschaftsminister.

Der Standort am Nordharzrand gehöre inzwischen zu den wichtigsten in Deutschland. "Mit ThyssenKrupp haben wir hier einen verlässlichen Partner", sagte Haseloff. Der stetige Ausbau der Produktionsstandorte mache deutlich, dass sich das Unternehmen strategisch mit guten Produkten am Markt aufgestellt habe.

Der Regierungschef hob hervor, dass das Land mit seiner Investitionsförderung dazu beitragen konnte, "hier und heute ein weiteres wichtiges Kapitel der Wachstumsgeschichte von ThyssenKrupp in Ilsenburg aufschlagen zu können". Haseloff überreichte Hesinger einen Fördergeldbescheid über 7,5 Millionen Euro und tat dies mit der Gewissheit, "dass wir das finanzielle Landesengagement um ein Vielfaches durch Steuern und Arbeitsplätze zurückerhalten werden". Nach Unternehmensangaben wurden im neuen Werk 180 Arbeitsplätze geschaffen.

Die gegenwärtig von ThyssenKrupp angewandte Technologie beim Bau von Zylinderkopfhauben hat sich als so vorteilhaft erwiesen, dass momentan zwei ähnliche Werke in Shanghai und in Sao Paulo errichtet werden. "Wer hätte einmal gedacht, dass unser beschauliches Harzstädtchen mit solchen Weltmetropolen in einem Atemzug genannt werden würde", erklärte ein sichtlich stolzer Ilsenburger Bürgermeister Denis Loeffke (CDU).

Die ostdeutschen Bundesländer sind wichtige Standorte von ThyssenKrupp zur Belieferung führender deutscher Autohersteller. Allein in Sachsen-Anhalt beschäftigt das Unternehmen 1300 Mitarbeiter.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums gibt es in Sachsen-Anhalt 270 Automobilzulieferer mit mehr als 23000 Beschäftigten.