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Bieterkampf um Alstom US-Rivale will Siemens ausstechen

Der Bieterkampf um Alstom ist voll in Fahrt. Das entscheidende Zünglein
an der Waage ist die Pariser Staatsführung, die aktiv versucht, das
Beste aus dem Duell zwischen dem US-Konzern GE und dem
deutsch-japanischen Gespann Siemens/MHI herauszuholen.

19.06.2014, 01:20

Paris (dpa) l Im Bietergefecht um den französischen Industriekonzern Alstom bereitet das US-Unternehmen General Electric (GE) nach Informationen der Tageszeitung "Le Figaro" ein neues Angebot vor. Die Amerikaner wollen demnach unter anderem akzeptieren, nur einen Teil des Stromnetzgeschäfts der Franzosen zu bekommen. Zudem sind sie angeblich bereit, ihr eigenes Bahnsignaltechnik-Geschäft ganz oder teilweise an Alstom zu überführen. Damit könnte die von den GE-Kaufplänen nicht betroffene Bahntechniksparte der Franzosen gestärkt werden, zu der auch der Bau von Hochgeschwindigkeitszügen vom Typ TGV zählt.

Ursprünglich hatte GE lediglich angeboten, für 12,35 Milliarden Euro die komplette Energietechniksparte von Alstom zu übernehmen. Die mit einem Veto-Recht ausgestattete Regierung in Paris sieht dies allerdings als negativ für den Industriestandort Frankreich und fordert Nachbesserungen. GE wolle seine neuen Vorschläge am Freitag öffentlich machen, berichtete der "Figaro" am Mittwoch unter Berufung auf ungenannte Quellen.

Eine Allianz des Münchner Elektrokonzerns Siemens mit Mitsubishi Heavy Industries (MHI) tritt gegen GE im Kampf um Alstom an. Die beiden Unternehmen legten am Montag ein Angebot vor, das in erster Linie eine Komplettübertragung des Alstom-Gasturbinengeschäfts an Siemens vorsieht. MHI will sich an anderen Alstom-Geschäften über Joint Ventures beteiligen und an der Muttergesellschaft bis zu 10 Prozent erwerben. Das stark verschuldete französische Unternehmen wird in der jetzigen Form als nicht groß genug gehalten, um langfristig auf dem Weltmarkt bestehen zu können. Siemens-Chef Joe Kaeser und MHI-Amtskollege Shunichi Miyanaga warben am Dienstag intensiv um die Unterstützung der Franzosen. So standen sie Staatschef François Hollande und Mitgliedern der Regierung und des Parlaments Rede und Antwort.