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Finanzspritze von 15 Millionen Euro durch indische Firma Gläubiger von Mifa sagen Ja zu Sanierung

24.07.2014, 01:21

Sangerhausen l Die Geschäftsführer des Fahrradherstellers Mifa zeigten sich nach der Gläubigerversammlung am Mittwoch erleichtert. Vorstand Stefan Weniger, der mit Hans-Peter Barth das neue Führungsduo stellt, nannte die Zustimmung der Gläubiger ein wichtiges Signal für die Zukunft seines Unternehmens.

Die Anteilseigner bestellten am Mittwoch mehrheitlich eine von Mifa vorgeschlagene Beratungsgesellschaft zu ihrem gemeinsamen Vertreter. Zudem wurden die Berater ermächtigt, einer Verschiebung von Zinszahlungen zuzustimmen. Erst im August des vergangenen Jahres hatten sich die Mitteldeutschen Fahrradwerke (Mifa) per Mittelstandsanleihe 25 Millionen Euro geliehen und 7,5 Prozent Zinsen versprochen. Dann wurden allerdings finanzielle Schwierigkeiten bekannt - unter anderem, weil für mehrere Jahre Fehler in der Buchhaltung ans Licht kamen.

Nach der Gläubigerversammlung kann Mifa den angestrebten Sanierungskurs nun in die Tat umsetzen. "Wir werden nun keine Zeit verstreichen lassen und die kommenden Schritte zur Restrukturierung der Anleihe besprechen. In diese Gespräche werden auch unsere wesentlichen weiteren Finanzierungspartner eingebunden, so dass der Gemeinsame Vertreter der Anleihegläubiger stets über die weiteren Schritte informiert sein wird", sagte Mifa-Vorstand Weniger.

Einer der größten Arbeitgeber im Südharz

Bei der Sanierung des Unternehmens soll der Fahrradhersteller Hero helfen. Das indische Unternehmen ist der weltgrößte Zweiradproduzent. 15 Millionen Euro steuern die Asiaten zur Rettung von Mifa bei. Mit dem früheren Chef des Energiekonzerns EnBW, Utz Claasen, hatte Mifa bereits Anfang Juni zudem einen erfahrenen Sanierer in den Aufsichtsrat geholt. Künftig will die Firma verstärkt um Aufträge werben und die Buchhaltung stärker kontrollieren.

Im vergangenen Jahr wurde durch Fehler in der Rechnungsführung ein Verlust von 15 Millionen Euro eingefahren. Beim Umsatz war der Fahrradhersteller ebenfalls hinter den Prognosen zurückgeblieben. Erzielt wurden nur 115 Millionen statt der angestrebten 130 Millionen Euro. Mifa ist mit rund 770 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in der Region im Südharz.