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Verdi kündigt für Weihnachtsgeschäft Paukenschlag an Bei Amazon wird an vier Standorten gestreikt

23.09.2014, 01:18

Graben/Bad Hersfeld (dpa) l Im Tarifstreit mit dem Internet-Versandhändler Amazon erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck deutlich. "Im Weihnachtsgeschäft wollen wir zu einem Paukenschlag ausholen", sagte Mechthild Middeke von Verdi Hessen. Am Montag legten erstmals Beschäftigte parallel an vier deutschen Standorten die Arbeit nieder. Als Streikorte könnten Middeke zufolge demnächst auch Werne und Koblenz hinzukommen: "Derzeit werden dort die Voraussetzungen geschaffen."

Am Montag gab es Ausstände in den Verteilzentren in Leipzig, Bad Hersfeld sowie in Graben bei Augsburg und im nordrhein-westfälischen Rheinberg. Verdi zufolge beteiligten sich daran etwa 2000 Beschäftigte. Amazon erklärte, weniger als insgesamt 600 Beschäftigte der Frühschicht hätten sich beteiligt. Die Mehrheit sei regulär zur Arbeit gekommen. Der Streik habe keine Auswirkungen auf die Einhaltung des Lieferversprechens an die Kunden. Der Ausstand soll bis Dienstagabend dauern.

"Wir haben im Vergleich zu den vorigen Aktionen schon jetzt einen Gang zugelegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies keine Auswirkungen auf die Betriebsabläufe bei Amazon hat", sagte Middeke. Amazon werde insbesondere dann Schwierigkeiten mit der Bewältigung seines Geschäfts bekommen, wenn weitere Standorte hinzukämen. "Wir ziehen jetzt wieder an, werden Intensität und Häufigkeit in Absprache mit anderen Standorten herauffahren", sagte Verdi-Streikleiter Thomas Schneider in Leipzig.

Verdi versucht seit mehr als einem Jahr, den weltgrößten Online-Versandhändler mit Ausständen zu Tarifverhandlungen zu den Bedingungen des Einzelhandels zu bewegen. Amazon sieht sich selbst als Logistiker. Das Unternehmen beschäftigt an bundesweit neun Standorten mehr als 9000 Mitarbeiter. Meinung