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Beteiligungsgesellschaft bietet 7,5 Millionen Euro Heidelberger Investor will bei der Mifa einsteigen

14.10.2014, 01:20

Magdeburg l Für die insolventen Mitteldeutschen Fahrradwerke (Mifa) in Sangerhausen keimt Hoffnung auf. Die Heidelberger Deutsche Balaton AG möchte über eine Optionsanleihe 7,5 Millionen Euro in die Mifa investieren und weitere 7,5 Millionen Euro von anderen Investoren einsammeln. Mit dem Geld könnte die Sanierung des Fahrradbauers eingeleitet werden, erklärte die Beteiligungsgesellschaft.

Mifa-Insolenzverwalter Lucas Flöther sagte der Volksstimme, der Vorschlag der Balaton AG werde geprüft. "Welcher Sanierungsweg zielführend ist, wird sich aber erst in den nächsten Wochen zeigen", betonte der Rechtsanwalt. Die Balaton AG hat ihren Einstieg allerdings an Bedingungen geknüpft. So müssten etwa die beteiligten Banken Beiträge zur Sanierung leisten.

Finanzielle Hilfen hat außerdem Großaktionär Carsten Maschmeyer in Aussicht gestellt. "Wenn es dem Unternehmen wirklich hilft, würde ich zu einem Kapitalschritt zu Lasten der Aktionäre bereit sein und auch prüfen, mit einer weiteren Finanzspritze dabei zu sein, auch in Höhe von mehreren Millionen", sagte Maschmeyer dem Handelsblatt Online. Sein Investment im Wert von acht Millionen Euro habe er zumindest gedanklich bereits komplett abgeschrieben.

Auch der Finanzunternehmer stellt sein Engagement unter Vorbehalt. Mit Blick auf den Machtkampf forderte Maschmeyer, zunächst müssten bei der Mifa klare Verhältnisse geschaffen werden. "Bei mir erhärtet sich der Eindruck, dass Mifa zu einer Art Selbstbedienungsladen geworden ist und einige Beteiligte anscheinend versuchen, aus der Notlage der Mifa Kapital zu schlagen", sagte Maschmeyer.

Vergangenen Mittwoch hatten die Gläubiger dem Vorstand das Vertrauen entzogen. Sie setzten durch, dass nicht das Management, sondern ein Insolvenzverwalter die Sanierung des Fahrradherstellers übernimmt. Der Schachzug gilt unter Beobachtern auch als Affront gegen den einflussreichen Großaktionär Maschmeyer.

Die Zahlungsunfähigkeit von Mifa hat bereits Auswirkungen auf den Landkreis Mansfeld-Südharz, der eine Haushaltssperre verhängen musste. Mifa kann die Pacht für ein Grundstück nicht zahlen, das der Landkreis Mifa abgekauft hatte.