Unteruchung des Verkehrsclubs Deutschland 6:4 für die Bahn

03.12.2014, 01:12

Berlin (dpa) l Fernbusse können laut einer Studie auf einer Reihe von Strecken mit der Bahn mithalten. In einer Zusammenschau aus Zeit, Kosten und Umweltbilanz auf zehn ausgewählten Fernstrecken in Deutschland kürte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) viermal den Bus zum optimalen Verkehrsmittel, sechsmal den Zug. Zwar ist die ICE-Konkurrenz oft deutlich langsamer, beim Preis und beim CO2-Ausstoß hat sie aber meist die Nase vorn.

Das Auto landete in der Studie jeweils abgeschlagen auf dem letzten Platz, bleibt aber das beliebteste Verkehrsmittel für Fernreisen in Deutschland. "Das Auto mag viele Vorteile haben", sagte der VCD-Vorsitzende Michael Ziesak. "Aber es ist immer teurer und schmutziger als andere Verkehrsträger."

Die Studie "VCD-Bahntest 2014/2015" stützt sich auf 540 Tests und eine repräsentative Umfrage. Dabei schneidet der Bus beim Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) und Preis stets besser ab als die Bahn und das Auto. Bei der Fahrzeit liegt er hinter Bahn oder Auto. Von Hamburg nach Köln ist der Bus mit knapp sechseinhalb Stunden mindestens zwei Stunden länger unterwegs. Dafür ist die Fahrt mit durchschnittlich knapp 17 Euro günstiger als im Zug (25 Euro) und im Auto (105 Euro).

Um zu ihrer Gesamtschau zu kommen, rechneten die Studienautoren der Quotas GmbH zu diesem Wert für jede Stunde längerer Fahrtzeit 14 Euro. Hinzu kommen CO2-Zuschläge, so dass am Ende häufiger die Bahn vorn liegt. Sie punktet auch durch die kostenfreie Kindermitnahme.

Beim Auto wurden Kosten wie Versicherung und Reparaturen eingerechnet. Flexibilität und die Erreichbarkeit des Ziels wurden nicht in Geld abgewogen. Der Weg zum Bahnhof spielte keine Rolle.

Obwohl Bus und Bahn in der Studie gut abschneiden, fahren nach der Umfrage 80 Prozent der Bundesbürger auf Fernstrecken mit dem Auto - vor allem wegen der Flexibilität und weil sie direkt ans Ziel kommen.

Der VCD hat sich das Ziel umweltverträglicher und sicherer Mobilität auf die Fahnen geschrieben und steht dem Auto traditionell kritisch gegenüber. Nach Flügen wurde für die Studie nicht gefragt.