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IHK-Präsident Olbricht sorgt sich um Stabilität

Der wiedergewählte IHK-Präsident, Klaus Olbricht, sorgt sich mit Blick auf das Entstehen von neuen politischen Gruppierungen um die Stabilität der politischen Verhältnisse in Sachsen-Anhalt. Die sei auch nach dem Wahljahr 2016 wichtig. Olbricht wurde in seinem Amt bis 2020 bestätigt.

Von Oliver Schlicht 27.01.2015, 02:12

Magdeburg l Die aktuelle politische Entwicklung in Deutschland und Sachsen-Anhalt verfolgt der neu gewählte Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg, Klaus Olbricht, "nicht ganz sorgenfrei", wie er sagt. "Es gibt da viele neue Bestrebungen und Gruppen. Vielleicht erleben wir ja bald noch die Gründung einer Pegida-Partei." Mit Blick auf die Landtagswahl 2016 hofft Olbricht, dass auch in Zukunft in Sachsen-Anhalt stabile politische Verhältnisse den Rahmen für wirtschaftliche Entwicklung bilden.

Der Unternehmer aus Barleben bleibt Präsident der IHK Magdeburg, wie die Kammer gestern informierte. Er bekleidet das Amt bereits seit 2007. Die Vollversammlung habe den Geschäftsführer der Elektromotoren und Gerätebau GmbH für die nächsten fünf Jahre bestätigt. Olbricht ist auch Vizepräsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.

Der Manager sieht in der Sicherung von genügend Fachkräften ein zunehmend drängendes Problem für die Unternehmen. Bei der Aufgabe, mehr gut ausgebildete Fachkräfte anzuwerben und im Land zu halten, wolle die IHK Unterstützung leisten. Auch bei der Steigerung der Exportquote von Sachsen-Anhalt sei noch viel Luft nach oben. Olbrecht: "Es gibt bei uns viele Unternehmen mit Produkten, die für den Export geeignet sind, aber nicht den Weg ins Ausland finden. Diese Firmen dabei zu unterstützen, mehr Außenwirtschaft zu betreiben, wird uns eine wichtige Aufgabe sein."

Olbricht mahnt in diesem Zusammenhang an, die Märkte in Osteuropa trotz der angespannten Situation nicht aus den Augen zu verlieren. "Russland und die Ukraine waren in der Vergangenheit wichtige Märkte für unser Land und müssen es auch in der Zukunft bleiben", sagt der IHK-Präsident.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums hatte sich das Exportaufkommen Sachsen-Anhalts nach Russland zwischen 2003 mit 117 Millionen Euro und 2013 mit 434 Millionen Euro fast vervierfacht. 2014 wurden bis Juni nur noch Waren im Wert von 184 Millionen Euro exportiert. Experten rechnen vor dem Hintergrund der Sanktionen gegen Russland für das gesamte Jahr 2014 mit einem deutlichen Rückgang der Russland-Exporte.

Bei der IHK in Magdeburg wurde nicht nur der Präsident neu gewählt. Die Vollversammlung mit ihren 64 Mitgliedern bestimmte auf ihrer konstituierenden Sitzung zudem auch die acht Vizepräsidenten der Kammer. Die Vollversammlung, das höchste Gremium der IHK, ist aus der geheimen und freien Wahl im Oktober und November vergangenen Jahres hervorgegangen und wird bis zum Jahr 2020 arbeiten.

Die IHK repräsentiert 51000 Unternehmen im Norden Sachsen-Anhalts.