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Maasdorf bei Halle Tierschützer protestieren gegen "Schweinehochhaus"

14.03.2015, 01:15

Halle (dpa) l Tierschützer wollen am morgigen Sonntag nördlich von Halle gegen ein "Schweinehochhaus" protestieren. In dem Gebäude werden Schweine auf mehreren Etagen gezüchtet, ein Fahrstuhl sorgt für den Transport. Das Haus war den Angaben zufolge in den 1960er Jahren mit Hilfe der Sowjetunion als DDR-Prestigeobjekt für moderne Tierhaltung errichtet worden. Es liegt in Maasdorf, ein Ortsteil der Stadt Südliches Anhalt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

Das Deutsche Tierschutzbüro, das zu dem Protest aufgerufen hatte, fordert eine Schließung der Anlage. "Diese grausame Massenzuchtanlage ist genauso wenig zeitgemäß wie eine Mauer mitten durch Deutschland", sagte der Gründer und Sprecher des Vereins, Jan Peifer. Zu der Demonstration erwarten die Veranstalter nach Angaben der Polizei rund 300 Teilnehmer.

Das "Schweinehochhaus" gilt als einzigartig in Europa. Es bietet Medienberichten zufolge auf sechs Etagen mehreren hundert Tieren Platz. Die Idee: Durch die kurzen Wege in dem kompakten Gebäude sollen die Personalkosten relativ gering sein. Als Vorzug gilt auch die seuchenhygienische Absicherung, was vor allem in Zuchtbetrieben wichtig ist.

In Sachsen-Anhalt war zuletzt kontrovers über die Massentierhaltung diskutiert worden. Der Landkreis Jerichower Land hatte gegen den Züchter Adrianus Straathof wegen Verstößen gegen den Tierschutz in der Schweinezucht ein Tierhaltungsverbot verhängt, darüber wird nun vor Gericht gestritten. Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) hatte die Behörden erst Ende Februar in einer Regierungserklärung im Landtag zu strikten Kontrollen aufgefordert.