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Fabrik der Zukunft Indien ist Partner der Hannover Messe

Indien wirbt als aktuelles Partnerland auf der weltgrößten
Industrieschau Hannover Messe um mehr Vertrauen für Investitionen aus
dem Westen. Die Messe wird am Sonntag von Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) eröffnet.

09.04.2015, 01:17

Hannover (dpa) l Indien will sich als diesjähriges Gastland der weltgrößten Industrieschau Hannover Messe als zuverlässiger Partner für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Westen präsentieren. "Wir möchten zeigen, dass unsere Regierung die Fähigkeit besitzt, ein positives Wachstumsklima zu schaffen", sagte der indische Botschafter Vijay Gokhale am Mittwoch bei einer Vorschau auf den Branchentreff in Hannover. "Wir glauben fest daran, dass wir auf unserem Wachstumsweg auch mit Deutschland voranschreiten können", sagte Gokhale. Die Messe wird am Sonntag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet.

Indien ist mit rund 1,3 Milliarden Menschen die größte Demokratie der Welt. Deutschland ist für den Subkontinent wichtigster Handelspartner in Europa - umgekehrt liegt Indien bei den deutschen Ein- und Ausfuhren auf Rang 25. Nach einem Jahrzehnt, in dem sich das Handelsvolumen zwischen Deutschland und dem Partner Indien verdreifachte, schrumpft es seit 2011 stetig. Große Hoffnungen ruhen nun auf dem Reformkurs des neuen Premierministers Narendra Modi. Er wird die Messe bei seinem ersten Deutschlandbesuch zusammen mit Bundeskanzlerin Merkel eröffnen.

Modi war vor knapp einem Jahr mit einem ambitionierten wirtschaftspolitischen Kurs angetreten. Unter dem Slogan "Make in India" wirbt er seither um ausländische Investoren. Ein Beispiel gibt der deutsche Autobauer Daimler. Die Schwaben haben vor einigen Jahren begonnen, ihre Nutzfahrzeugproduktion in Indien zu lokalisieren. In den Standort Chennai in Südost-Indien flossen 750 Millionen Euro.

6500 Aussteller aus 70 Ländern

"Praktisch alle Bauteile, sogar das Herz unser Trucks - der Motor - kommen von indischen Zulieferern. Es geht. Und sogar unproblematisch, wenn sie vorher in die Prozesse und Lieferanten investieren", sagte der Chef der Daimler-Nutzfahrzeugsparte in Indien, Erich Nesselhauf, in Hannover. Er warb für gezielte Partnerschaften. "Wenn jemand sich auf das Abenteuer Indien einlässt, braucht er lokale Unterstützung." Daimlers Nutzfahrzeugvorstand Wolfgang Bernhard zeigte sich zuversichtlich für Indiens Perspektiven: "Wir gehen davon aus, dass Bevölkerung und Wirtschaft des Landes weiter wachsen."

Die Hannover Messe gilt als weltweit wichtigste Industriemesse. Unter dem Motto "Integrated Industry - Join the Network" (etwa: Vernetzte Industrie - tritt dem Netzwerk bei) bietet sie einen Blick auf die Fabrik der Zukunft, bei der Maschinen zunehmend miteinander vernetzt sind. Smarte Anlagen und intelligente Maschinenparks gelten als die vierte industrielle Revolution nach Dampfmaschine, Massenproduktion und Automation. Damit ist der Trend auch als Industrie 4.0 bekannt.

Mit gut 6500 Ausstellern aus rund 70 Ländern will die Hannover Messe (13. - 17. April) diesmal so viele Besucher anziehen wie bei ihrer jüngsten vergleichbar großen Auflage 2013. Damals waren rund 217.000 Messegäste nach Hannover gekommen.