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Tausend neue Arbeitsplätze im Leipziger Werk Kleiner Bruder des großen Cayenne wird ein Sachse

Von Bernd Glebe und Stefanie Koller 18.03.2011, 04:33

Der kleine Bruder des Geländewagens Cayenne wird ein Sachse. Für die Produktion des Cajun in Leipzig nimmt Porsche ordentlich Geld in die Hand. Der Wagen muss bei den Kunden aber auch ankommen. Denn VW-Chef Winterkorn hat den Schwaben ehrgeizige Wachstumsziele vorgegeben.

Stuttgart/Leipzig (dpa). Porsche baut seinen neuen kleinen Geländewagen Cajun in Leipzig. Mindestens 1000 neue Stellen sollen für die Produktion an dem sächsischen Standort geschaffen werden, sagte Vorstandschef Matthias Müller. "Bereits bei der Produktion des Cayenne und Panamera hat unser Leipziger Werk eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es Premiumfahrzeuge in höchster Qualität fertigen kann", begründete der Manager die Standortentscheidung. Die fünfte Baureihe der Sport- und Geländewagenschmiede soll voraussichtlich 2013 auf den Markt kommen.

Für den Ausbau des Leipziger Werkes wollen die Schwaben einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen. Leipzig soll mit dem Geld zu einem Produktionsstandort mit Rohbau und Lackiererei ausgebaut werden. Die Bauarbeiten starten noch in diesem Jahr. Bislang gibt es rund 650 Beschäftigte in dem Werk, in dem seit dem Jahr 2002 der große Bruder des Cajun, der Geländewagen Cayenne, montiert wird.

Die Luxuslimousine Panamera wird seit 2009 in Sachsen produziert, die vorgefertigten Teile für die beiden Fahrzeuge kommen aus VW-Werken. Der Cajun soll auf Basis des kleinen Audi-Geländewagens Q5 entstehen.

Vom Start der fünften Baureihe sollen auch das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und der Entwicklungs- standort in Weissach profitieren. Porsche-Lenker Müller kündigte auch für diese Standorte neue Jobs an. Es wird mit einer Zahl im niedrigen dreistelligen Bereich gerechnet. Die Schwaben haben unter dem Dach von Volkswagen mit Konzernlenker Martin Winterkorn ehrgeizige Wachstumsziele: Der Absatz soll mit dem Cajun in den nächsten Jahren auf rund 200 000 Fahrzeuge hochgeschraubt und damit nahezu verdoppelt werden.

Im Rumpfgeschäftsjahr 2010 (1. August bis 31. Dezember) hatte Porsche den operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 688 Millionen Euro verdreifacht. Der Umsatz legte um 59 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zu und der Absatz stieg um 57 Prozent auf 40 446 Wagen.

Am besten lief im Rumpfgeschäftsjahr 2010 der Geländewagen Cayenne mit 20 770 verkauften Fahrzeugen, gefolgt von der Luxuslimousine Panamera mit 9385. Bei den Sportwagen setzten die Schwaben 6255 Mal den Klassiker 911 ab, von der Boxster-Baureihe (dazu gehört auch der Cayman) 4036 Einheiten.