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Aus Agenda Glas AG Gardelegen wird HNG Global GmbH / Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff: "Willkommen in der Familie Sachsen-Anhalt"

Von Gesine Biermann 19.05.2011, 06:30

Die Hindusthan National Glass & Industries Ltd. (HNG) ist die neue Eigentümerin der Agenda Glas AG Gardelegen. Gestern stellten sich führende Manager des indischen Konzerns offiziell in Gardelegen vor.

Gardelegen. Es sei ihm "eine Ehre, Sie begrüßen zu dürfen".Sanjay Somany, Generaldirektor der HNG, fand gestern während der ersten Pressekonferenz nach dem Unternehmerwechsel bei der Agenda Glas AG in Gardelegen herzliche Worte. Er sei "sehr stolz", so Somany, "dass wir die Leitung übernehmen dürfen." Es sei "berührend zu erfahren, dass ein nichtdeutsches Unternehmen in dem internationalen Ausschreibungsverfahren als Sieger hervorging."

Bereits am 11. Mai hatten die indischen Bieter nach exklusiven Verhandlungen den Kaufvertrag unterzeichnet. Insolvenzverwalter Lucas Ftöther zeichnete gestern noch einmal den ungewöhnlich schnellen Sanierungsprozess nach. Denn in der HNG war schon zwölf Tage nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ein neuer Eigentümer gefunden worden, der einen hervorragenden Preis für das hochmoderne altmärkische Unternehmen zahlte und sämtliche Arbeitsplätze aus Produktion und Firmenleitung übernehmen wird. Dies sei, so versicherte auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff, für alle Beteiligten eine "Herzensangelegenheit" gewesen. Der HNG bescheinigte Wolff zudem einen sehr guten Ruf in der Branche und hervorragende Kontakte zu europäischen und deutschen Unternehmen. Wolff pries aber auch noch einmal die Standortvorteile an. So gebe es Quarzsandvorkommen und mit zahlreichen Wasserstraßen auch eine optimale Infrastruktur in Sachsen-Anhalt. Die Umsatz-, Beschäftigungs- und Exportzahlen der Glasindustrie im Land seien nicht zuletzt deshalb auf einem hervorragenden Kurs.

Und auf einen solchen will die HNG auch den Gardeleger Betrieb bringen. Neben einem neuen Namen – die Agenda Glas wird künftig HNG Global GmbH heißen – wollen die indischen Eigentümer innerhalb der nächsten drei Jahre neue Maßstäbe setzen und planen mit einer zweiten Schmelzwanne eine Millioneninvestition, die auch neue Arbeitsplätze schaffen wird.

Sie wisse, so Wolff an Sanjay Somany gewandt: "Sie sind ein Familienunternehmen." Und auch Sachsen-Anhalt sei eine "große Familie", und in dieser hieß sie das neue Mitglied herzlich willkommen.

Michael Wenkebach und Andreas Schinke, die gestern in der Tagesschicht arbeiteten, drückten ihr Willkommen für die neuen Firmeneigentümer anders, aber nicht weniger herzlich aus: Die Stimmung in der Belegschaft sei gut, bestätigte Wenkebach für viele seiner Kollegen. "Wir sehen endlich wieder Land."