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Solarzellen-Hersteller fährt im dritten Quartal erneut hohen Verlust ein Q-Cells steckt in tiefroten Zahlen

13.11.2009, 04:54

Der börsennotierte Solarzellenhersteller Q-Cells aus Thalheim steckt weiter in den roten Zahlen : Das Unternehmen hat auch das dritte Quartal mit einem extrem hohen Verlust abgeschlossen. Hoffnung auf schnelle Besserung besteht nicht, teilte der Konzern gestern mit.

Thalheim ( dpa ). " Q-Cells erwartet unverändert ein schwieriges Marktumfeld, das von Überkapazitäten und Preissowie Margendruck geprägt sein wird ", teilte Q-Cells weiter mit. Im dritten Quartal lag der operative Verlust ( EBIT ) mit 163, 8 Millionen Euro fast dreimal so hoch wie im zweiten Jahresviertel, das ein Minus von 62, 3 Millionen Euro aufwies.

" Der Markt leidet stark unter den Auswirkungen der Finanzkrise ", sagte Vorstand Anton Milner. Es gebe einen drastischen Preisverfall am internationalen Markt für Solarzellen und Konkurrenz aus China. Vor einem Jahr, als die Wirtschaft noch boomte, hatte Q-Cells im dritten Quartal einen Gewinn von 53, 8 Millionen Euro erzielt. Der Konzern erwirtschaftete im dritten Quartal 2009 einen Umsatz von 184, 1 Millionen Euro, 30 Prozent mehr als im zweiten Quartal mit 141, 4 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lag der Umsatz bei 550, 3 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es noch 931, 9 Millionen Euro. Unterm Strich stand bei Q-Cells auch aufgrund von neuerlichen Abschreibungen auf Beteiligungen im dritten Quartal dieses Jahres ein Fehlbetrag von 248, 2 Millionen Euro nach einem Überschuss von 72, 5 Millionen Euro vor einem Jahr.

Aus der Misere führen soll ein Konzernumbau samt Stellenabbau. Die Umsetzung des Restrukturierungsprogramms laufe wie geplant. Von Dezember an sollen bis zu 500 Mitarbeiter aus Produktion und Vertrieb gehen. Ende September beschäftigte Q-Cells rund 2750 Menschen. Ein weiterer Personalabbau sei nicht geplant. " Wir setzen das um, was wir angekündigt haben, nicht mehr und nicht weniger ", sagte Finanzvorstand Nedim Cen.

Mit dem Betriebsrat sei zum Personalabbau eine Einigung erreicht worden. Dazu gehöre ein Härtefallfonds, eine Transfergesellschaft und eine Abfindungsregelung. Angesichts einer kurzfristig gestiegenen Nachfrage nach Solarzellen seien Produktionsanlagen in Thalheim wieder hochgefahren und die Kurzarbeit aufgehoben worden. Für 2010 rechne QCells damit, " wieder profitabel wachsen " zu können, sagte Milner. So setze das Unternehmen auf neue Technologien und Solarzellen mit höherem Wirkungsgrad, mit denen aus dem Sonnenlicht Energie gewonnen wird.