Europachef Forster verlässt den Konzern GM sucht neue Opel-Spitze

07.11.2009, 04:51

Rüsselsheim ( dpa ). Opel bekommt nach dem Platzen des Verkaufs an Magna eine neue Spitze. Der bisherige GM-Europachef Carl Peter Forster verlässt den Konzern. Forster werde das Unternehmen bei der Suche nach einem neuen Chef unterstützen, hieß es in einer gestern in Detroit verbreiteten Mitteilung von General Motors. Auch Opel-Chef Hans Demant werde das Unternehmen voraussichtlich nicht mehr führen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur.

Der 55-jährige Forster hatte sich vehement für einen Einstieg des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna bei Opel ausgesprochen und die Kehrtwende von GM ungewöhnlich scharf kritisiert. Laut " Spiegel Online " liebäugelt GM bereits mit dem US-Manager Nick Reilly als Forsters Nachfolger. Reilly, der bislang für das Asiengeschäft und die Marke Chevrolet verantwortlich war, solle Opel sanieren. " Binnen Tagen oder Wochen " werde man ein neues Führungsteam für Opel / Vauxhall zusammenstellen, sagte GM-Chef Fritz Henderson. Forster hatte von 2001 bis 2004 an der Spitze von Opel gestanden. Danach war er nach Zürich als Chef von General Motors Europe gewechselt, wozu auch Opel gehört.

Die vier Bundesländer mit Opel-Standorten haben sich gestern zu einem demonstrativen Paukenschlag entschlossen. Der Ländervertreter in der Opel-Treuhand, Dirk Pfeil, muss demnach das Gremium verlassen. Grund sei ein kompletter Vertrauensverlust. Pfeil habe sich abfällig über das Verhalten von Politikern in den Verhandlungen zum Opel-Verkauf geäußert. Sein Nachfolger solle der nordrheinwestfälische Wirtschaftsstaatssekretär Jens Baganz ( CDU ) werden. Mit dem Verzicht von GM auf den Teilverkauf seiner europäischen Tochter hat sich die vorrangige Aufgabe des Gremiums mit Sitz in Frankfurt aber ohnehin erledigt, nämlich die Verhandlungen mit möglichen Investoren zu überwachen. GM kann bei der Sanierung von Opel auf staatliche Hilfe hoffen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ( CDU ) und die Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standorten hatten signalisiert, dass sie auch nach dem Scheitern des Opel-Magna-Deals die Opel-Beschäftigten nicht im Regen stehenlassen wollten. Die Bundesregierung will das GMKonzept abwarten, bevor sie weitere Maßnahmen erwägt.

Mit der Unterstützung durch die Opel-Händler kann GM nicht rechnen. Albert Still, Vizepräsident des Verbandes Europäische Opelhändler, sagte : " Das Thema ist vom Tisch. Es wird weder eine Beteiligung der Händler an Opel noch einen finanziellen Beitrag geben. " Die Händler wollten Opel im Falle einer Trennung vom Mutterkonzern GM mit bis zu 500 Millionen Euro unter die Arme greifen.