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Flughafen Cochstedt und Fluggesellschaft Germania halten an Verbindung nach Hurghada fest Ägypten wirbt auf der ITB um Touristen

Von René Kiel 28.12.2011, 05:21

Als erstes arabisches Land ist Ägypten im kommenden Jahr offizielles Partnerland der Internationalen Tourismusbörse (ITB), der größten Tourismusmesse der Welt, die vom 7. bis 11. März in Berlin stattfindet.

Kairo/Cochstedt l Der entsprechende Vertrag wurde durch den Geschäftsführer der Messe Berlin, Christian Göke, und den ägyptischen Tourismusminister Mounir Fakhry Abdel Nour auf einer Internationalen Pressekonferenz vor den weltberühmten Pyramiden von Gizeh unterzeichnet.

"Wir hoffen, dass der heutige Tag der Beginn einer neuen Ära ist, wo immer mehr deutsche Gäste Ägypten besuchen, das ein Land des Friedens bleibt", sagte der Minister und unterstrich die enorme Bedeutung, die der Fremdenverkehr für die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes hat.

Auf die Auseinandersetzungen zwichen den Revolutionären und dem Militärrat in Kairo angesprochen, sagte Mounir Fakhry Abdel Nour, dass sich sein Land in einer Übergangsphase von einer Diktatur zu einem demokratischen Staat befinde, der all seinen Verpflichtungen treu bleibe. Das, was man da im Fernsehen zu sehen bekomme, sei nicht repräsentativ für die Sicherheit. "Ägypten ist friedlich", betonte der Minister. "Jede neue Regierung in Ägypten kann nicht ohne den Tourismus leben. Deshalb wird jede Regierung, die an die Macht kommt, den Tourismus unterstützen", bemühte sich Mounir Fakhry Abdel Nour Ängste zu zerstreuen.

Der Tourismus behalte als wichtigster Wirtschaftsfaktor im Land auch weiterhin seinen hohen Stellenwert. "Jeder siebente Ägypter lebt direkt oder indirekt vom Tourismus", betonte der Minister. Mit 1,33 Millionen Ankünften im letzten Jahr gehören die Deutschen zu den wichtigsten Besuchernationen nach den Russen und Engländern. Die Zahl der deutschen Gäste ist durch die politische Unsicherheit im Land jedoch um rund 25 Prozent zurückgegangen.

Der touristische Masterplan des Landes sehe vor, bis 2020 bis zu 25 Millionen Gäste pro Jahr aus aller Welt zu empfangen, sagte der Geschäftsführer der Messe Berlin, Christian Göke. Aus seiner Sicht verfügt das arabische Land durchaus über ein gefragtes und noch nicht ausgeschöpftes Potenzial an Kultur, Ökologie, Natur und Küstentourismus. Göke: "Im roten Meer können gestresste Europäer auch im November oder Januar schnorcheln. Spektakuläre Korallenbänke, erstklassige Tauchreviere und eine unberührte Küste erwarten sie. Aufregende Wüstengebiete, der Nil und Kulturschätze machen das Land zu einem der attraktivsten Urlaubsziele der Erde."

Aus diesem Grund halten der Verkehrsflughafen Magdeburg-Cochstedt (Salzlandkreis) und die deutsche Fluggesellschaft Germania an der Ende November dieses Jahres gestarteten Direktverbindung von Cochstedt nach Hurghada im Süden Ägyptens fest. Die Maschine fliegt einmal die Woche und zwar jeweils sonntags dorthin.

Damit verbinde man quasi eine Region, die Geschichte geschrieben habe, mit einer anderen, die als Wiege der Zivilisation gelte, sagte der Marketingchef von Germania, Ralph Ullmann, in Anspielung auf Quedlinburgs Ruf als Wiege des deutschen Reiches.

"Es gibt nichts Schöneres, als die Infrastruktur dafür zur Verfügung zu stellen, um die Menschen von Deutschland nach Ägypten in den Urlaub zu schicken", fügte er hinzu. Die Auslastung der Flugzeuge müsse jedoch noch verbessert werden.

Um dieses Projekt zu unterstützen, hat der Airport Coch-stedt seine Landegebühren gesenkt, sagte Flughafenchef Uwe Hädicke. Er und Ullmann streben eine gute, auf Dauer angelegte Zusammenarbeit an. "Für unsere Zwecke ist dieser kleine Flughafen genau geeignet", sagte der Marketingchef. "Wir freuen uns, mit Ägypten eines der attraktivsten Reiseziele der Welt an Bord zu haben", sagte Hädicke. "Wir wissen, welche Chancen und Gefahren da bestehen", fügte er in Anspielung auf die Revolutionserfahrungen in der DDR hinzu.

Der Sommerflugplan stehe zwar noch nicht genau fest. "Wir haben aber vor, die Flüge nach Hurghada auch in dieser Zeit fortzusetzen", sagte Ullmann.