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Einheimische Unternehmen präsentieren sich auf der größten Computermesse der Welt Aus Sachsen-Anhalt kommt viel Zuversicht

Von Torsten Scheer 09.03.2012, 04:27

Sachsen-Anhalt auf der größten Computermesse der Welt. Insgesamt 32 Aussteller aus unserem Bundesland sind zur CeBIT nach Hannover gefahren. Sie berichten unisono über gut gefüllte Auftragsbücher.

Hannover l Zufriedene Gesichter bei den Ausstellern aus Sachsen-Anhalt. Auf der größten Computermesse der Welt berichten sie übereinstimmend über gut gefüllte Auftragsbücher.

Mit ausschließlich positiven Nachrichten ist einer der bedeutendsten deutschen IT-Dienstleister, die GISA GmbH aus Halle, nach Hannover gefahren. Aktuell kann Geschäftsführer Stephan Drescher die Übernahme der Büro-IT-Landschaft des größten ostdeutschen Gasversorgers, der Verbundnetz Gas AG aus Leipzig, verkünden. "Der bisher größte Auftrag in unserer Firmengeschichte hat ein Volumen von mehr als 40 Millionen Euro und läuft über mehrere Jahre", berichtet Drescher. Zudem sei das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 76,6 Millionen Euro (2010: 70 Mio. Euro) das beste seit Gründung des Unternehmens gewesen.

Dies sei auch Ausdruck und Bestätigung dafür, dass sich immer mehr Kunden von Energieversorgern über Landesverwaltungen bis zur Industrie mit Großaufträgen auf die Arbeit der GISA verlassen würden.

Die GISA mit ihren mehr als 500 Mitarbeitern bedient die gesamte Wertschöpfungskette der IT-Architektur in einem Unternehmen. Das Leistungsspektrum reicht von der Prozess- und IT-Beratung über die Entwicklung und Implementierung von IT-Lösungen bis zur Auslagerung von kompletten Geschäftsprozessen oder der gesamten IT-Struktur eines Unternehmens.

Auf der CeBIT stellt die GISA unter anderem Lösungen zur IT-gestützten Vorgangsbearbeitung, der elektronischen Akten- und Archivführung oder der elektronischen Auftragsausschreibung und -vergabe für Verwaltungen vor.

Von der mit der Euro-Schuldenkrise zusammenhängenden konjunkturellen Unsicherheit auch im Vorfeld der CeBIT habe die GISA "relativ wenig" verspürt, sagt Drescher. Dies hänge damit zusammen, dass das Unternehmen in Branchen agiere, die kontinuierliche Nachfrage erzeugten. Auch deshalb könne man optimistisch in die Zukunft blicken.

Diese Aussage gilt auch für die Q-fin GmbH aus Magdeburg. Das Unternehmen mit 35 Beschäftigten entwickelt und vertreibt unter anderem Finanzsoftware für kommunale Versorgungskassen. Mit den Programmen, in die unter anderem Noten von Ratingagenturen für bestimmte Anlageprodukte wie Aktien oder Anleihen implementiert sind, bekommen die Kunden von Q-fin ein Risikobewertungsinstrument an die Hand, mit dem sie wiederum ihre eigene Anlagestrategie abklopfen können. Auf das Portfoliomanagementsystem aus Magdeburg greifen unter anderem Versorgungskassen in Sachsen-Anhalt, im Saarland, in Kassel und in Wiesbaden zurück.

Im Einsatz ist die Spezialsoftware aber auch bei Banken in Frankfurt/Main und München, wo Q-fin-Mitarbeiter etwa den Wechsel von Programmversionen vor Ort betreuen.

Mit den Versorgungskassen hat Q-fin eine Entwicklungsgemeinschaft gegründet, über die ein auch andere Kundengruppen ansprechendes Risikomanagementsystem entwickelt wird.

Geschäftsführerin Sandra Fischer spricht von einer guten Auftragslage des Unternehmens, das seinen Sitz nicht ohne Grund in unmittelbarer Nähe der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität hat. Studenten haben so die Möglichkeit, quasi "über die Straße" Praktika bei Q-fin zu machen. Und das Unternehmen kann sich in Zeiten des Fachkräftemangels unternehmerischen Nachwuchs sichern.

"Wir sind auf Zuwachs ausgelegt", blickt Sandra Fischer zuversichtlich in die unternehmerische Zukunft. So habe man bereits viele Projektverträge für das laufende Jahr unter Dach und Fach.

Das Wohl unserer Kinder im steten Blick

Zu den CeBIT-Stammausstellern gehört die Schönebecker SBSK GmbH Co. KG, ein Dienstleister für komplexe IT-Netzwerke und -Infrastrukturen. Mit im Gepäck hat das Unternehmen ein ganz spezielles Produkt namens SocialMap. Bei diesem Programm geht es darum, dass beispielsweise Mitarbeiter von Jugendämtern anhand ihnen gemeldeter oder selbst gesammelter Daten über spezielle grafische Masken rechtzeitig erkennen, ob das Wohl eines Kindes etwa durch Misshandlungen oder Vernachlässigung im Elternhaus gefährdet ist und ein schnelles Eingreifen nötig wird, erklärt SBSK-Geschäftsführer Dirk Bartens.

Dieses Ziel zu erreichen, daran haben Sozialpädagogen, Therapeuten und Informatiker monatelang gearbeitet. Mit Erfolg. Fast 400 Jugendämter in Deutschland und der Schweiz arbeiten bereits mit dem Tool aus Schönebeck.