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Verwaltung auf Nachfrage : Tunnel war nicht alleiniger Schwerpunkt / Bis Juni im Rathaus zu sehen Thema verfehlt? Wie die Stadt zu einem Modell kam

Von Karl-Heinz Kaiser 03.03.2010, 04:52

Altstadt. Die Stadt Magdeburg hat ein neues Innenstadt-Modell. Es ist im Maßstab 1 : 500 gefertigt, 5, 20 x 2, 70 Meter groß und im Rathaus zur Schau gestellt. Es zeigt u. a. 326 Gebäude, davon 86 mit Fassadentexturen.

Ein großer Wurf also, nicht nur flächenmäßig. Das Besondere dabei : Die Stadt kam dazu wie die Jungfrau zum Kind.

Ursprünglich nämlich sollte es ein Tunnelmodell werden. Gefordert wurde dies von Gegnern der geplanten 327 Meter langen Röhre, die nunmehr durch zwei Stadtratsbeschlüsse unwiderruflich unter die Reuterallee platziert wird

Das jetzt im Alten Rathaus präsentierte Modell wurde im Aufrag des Stadtplanungsamtes von der Gise gefertigt. Thema verfehlt, sagen jetzt Spötter.

Von dem Tunnel, obwohl Auftrag, sei herzlich wenig zu sehen. Befürworter reiben sich die Hände : Den Gegnern werde endgültig der Wind aus den Segeln genommen. Denn schon jetzt, wo noch kein einziger Eimer Beton gemischt ist, hat der Tunnel etwas gebracht – eben das neue komplette Innenstadtmodell. Das fehlt schon lange auf der Inventarliste des Rathauses. Allerdings bedauert schon die SPDFraktion in einer Pressemitteilung : Gelungen sei das Modell zwar wegen seiner Feinarbeiten, so Martin Rohrßen. Doch kaum zu erkennen sei, wie sich der Tunnel im Stadtbereich eingliedern werde, schränkt er ein. OB-Pressesprecherin Cornelia Poenicke verrät mehr : Das Stadtmodell befindet sich bis Juni im Saal der Partnerstädte – zur Bürgerinformation. Es soll für alle wichtigen Planungen, wie etwa auch die Verlängerung des Strombrückenzuges, zur Verfügung stehen und eben nicht nur für ein wichtiges Projekt.

Egal wie – den Magdeburgern ist zu raten, sich ins Rathaus zu begeben und das Ganze mal anzuschauen. Das Modell hat Schauwert, die Sache ist überdies kostenlos. Wer sich aber näher über das Tunnelprojekt informieren möchte – der ist freilich am falschen Ort.

Apropos : Wo soll das über 14 Quadratmeter große Prunkstück nach dem Juni 2010 eigentlich hin ? Mal so zusammenklappen und zur nächsten Bürgerversammlung damit, wie einst vorgeschlagen, das ist nicht drin. Also doch das Thema verfehlt ?