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Im Dreiländer-Wettbewerb lobt Magdeburg erstmals einen eigenen IQ Innovationspreis aus "Wir zeichnen nicht nur aus, wir fördern"

Von Ute Semkat 28.11.2012, 01:20

844 Bewerbungen, 85 Preisträger und 630000 Euro Preisgeld - mit dieser Bilanz über acht Wettbewerbsrunden erfolgte am Montagabend im MDR-Landesfunkhaus der Startschuss für den 9. IQ Innovationspreis Mitteldeutschland.

Magdeburg l Bis zum 11. März 2013 können sich wieder Unternehmen mit ihren neuen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen um die Auszeichnung als beste und marktfähige Innovation bewerben. Die Preise werden in den strukturbestimmenden Clustern Automotive, Chemie/Kunststoffe, Energie/Umwelt/Solarwirtschaft, Informationstechnologie und Life Sciences vergeben. Die Clustergewinner erhalten jeweils 7500 Euro und der branchenübergreifende Gesamtsieger 15000 Euro.

Erstmals veranstaltet die Stadt Magdeburg - wie schon Halle, Leipzig und Ostthüringen - zusätzlich einen lokalen IQ-Wettbewerb um die beste Innovation im Bereich Maschinen- und Anlagenbau. Oberbürgermeister Lutz Trümper sieht darin "eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Innovationskraft der Unternehmen vor Ort und des Wirtschaftsstandortes Magdeburg als Ganzes überregional zu vermarkten". Partner sind Universität und Hochschule, das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF, der Magdeburger Maschinenbauverein, tti Magdeburg sowie das Unternehmen Regiocom, das gemeinsam mit der Landeshauptstadt das Preisgeld von 6000 Euro stiftet.

Für Hanka Fischer, IQ-Projektleiterin bei der Wirtschaftsinitiative Mitteldeutschland, besteht der große Erfolg dieses länderübergreifenden Wettbewerbs darin, dass die Wahrnehmung und Bekanntheit hier ansässiger innovativer Unternehmen in der bundesweiten Öffentlichkeit deutlich gestiegen sei. "Denn wir zeichnen nicht nur aus, sondern fördern auch." So können die Preisträger eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft in der Wirtschaftsinitiative Mitteldeutschland für Marketingdienstleistungen und wertvolle Kontakte innerhalb des Dreiländer-Netzwerkes nutzen.

Ralf Irmert, Managing Director der Styron Deutschland GmbH mit Sitz in Schkopau, hat damit gute Erfahrungen gemacht. Sein Unternehmen holte 2011 den IQ-Preis im Cluster Chemie/Kunststoffe. Ausgezeichnet wurde eine neuartige Kautschuk-Polymer-Entwicklung für Energie sparende Autoreifen mit deutlich vermindertem Rollwiderstand.

"Heute sind wir damit technologischer Marktführer", sagt Irmert. Das wären sie sicherlich ohnehin geworden, aber: "Der IQ-Preis hat uns die Sichtbarkeit gebracht." Damit habe die erst 2010 aus dem Dow Olefinverbund ausgegründete Firma leichter Aufmerksamkeit und Partner finden können. Weil er auch anderen jungen und deshalb noch nicht so gut vernetzten Unternehmen diese Chance geben will, gehört Styron in diesem Jahr zu den Preisstiftern im Cluster Chemie/Kunststoffe, gemeinsam mit Dow. Das Serumwerk Bernburg wiederum lobt den Clusterpreis für Life Sciences aus, in das der bisherige Clusterpreis Ernährungswirtschaft aufgegangen ist.

Zu den IQ Preisträgern in Sachsen-Anhalt gehörten in den Vorjahren unter anderem IFA-Technologies Haldensleben, Scil Proteins Halle, IDT Biologika Dessau-Roßlau und der Backmischungshersteller Kathi Rainer Thiele aus Halle - der Schwerpunkt liegt bisher deutlich auf dem Landessüden. Vielleicht steigt die Bewerberzahl aus dem Landesnorden im neuen Jahr, weil alle IQ-Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt zusätzlich auch an der 3. Phase des Businessplan-Wettbewerbs der ego.-Gründerinitiative teilnehmen können.

Die Wirtschaftsinitiative Mitteldeutschland vermarktet die drei Nachbarländer als einen vielfältig verflochtenen und dadurch leistungsstarken gemeinsamen Wirtschaftsraum. Der IQ Innovationspreis soll die Wettbewerbsfähigkeit der Region fördern.