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Ein Grund: Zu viele Eingriffe in die Natur rund um das Dorf Reesener Ortsrat gegen Bau der B 1n für Burg

Von Bettina Schütze 25.01.2013, 02:13

Der Ortschaftsrat Reesen lehnt den Bau einer Ortsumgehung der Bundesstraße 1 für Burg ab und hat sich gegen ein entsprechendes Schreiben der Stadt an Landes-Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) ausgesprochen.

Reesen/Burg l Ortsbürgermeister Otto Voigt stellte am Mittwochabend klar, dass er im Stadtrat gegen eine B1n stimmen werde. Hintergrund: In dem Schreiben wird gefordert, die Trasse mit in den zu erstellenden Bundesverkehrswegeplan 2015 aufzunehmen. "Wir leben seit Langem mit der B 1. Für die Anwohner ist es sicher nicht so angenehm." Bei einem Bau der B 1n müssten aber sämtliche Äcker auf der Route zerschnitten werden und die Mitarbeiter der Agrargenossenschaft dann große Umwege fahren, so der Ortsbürgermeister. Er ist sich sicher, dass eine Lkw-Maut für die Bundesstraße 1 kommen werde und den Verkehr damit schon etwas "regele". Otto Voigt: "Viel wichtiger wäre eine Anbindung mit einem Fahrradweg nach Burg. Das ist auch kostengünstiger."

Ortschaftsrat Florian Kottler befürchtet, dass mit dem Bau einer B 1n Burg eine "tote Stadt" werden würde. "Die meisten würden dann doch nicht mehr durch die Stadt, sondern an ihr vorbeifahren." Auch Ortschaftsrat Torsten Richters kündigte an, im Stadtrat dagegen zu stimmen. "Ich sehe keine Notwendigkeit dafür." Und für Ortschaftsrätin Anja Krüger ist das geplante Vorhaben "eine totale Verschwendung von Steuergeldern". Außerdem müsste dann auch viel Wald abgeholzt werden.

Anders dagegen hatte sich der Ortschaftsrat von Detershagen am Dienstagabend positioniert (Volksstimme berichtete). Er befürwortete eine Umgehung in Verbindung mit einer Entschärfung der B1-Kreuzung und damit auch das Schreiben an die Landesregierung.

In den kommenden Wochen werden sich nun die Ausschüsse des Stadtrates und anschließend der Stadtrat Ende Februar selbst mit dem Thema befassen, eher der Brief nach Magdeburg geschickt werden kann.

Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) bezeichnete das Reesener Votum gestern als "generelles Recht des Ortschaftsrates, eine andere Auffassung zu haben, als die Teilnehmer des Bürgerforums in Burg". Möglicherweise sei auch an die Gewerbetreibenden gedacht worden, die sich angesiedelt haben und von der B 1 profitieren. "Wir wissen diesbezüglich auch, dass manche Unternehmer in der Kreisstadt einer Umgehung skeptisch gegenüber stehen", sagte der Bürgermeister.