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Ehemaliges Ortschaftsratsmitglied bemängelt neue Ausschilderung am Abzweig von der B 246a nach Wörmlitz "In einer Kurve rechnet keiner mit Stehenbleiben"

Von Stephen Zechendorf 02.04.2013, 03:20

Der Einmündungsbereich des Ländlichen Weges von Wörmlitz auf die Bundesstraße 246a bei Stegelitz bleibt in der Diskussion.

Möckern/Stegelitz/Wörmlitz l Zuletzt hatten die Mitglieder des Stegelitzer Ortschaftsrates die begonnenen Arbeiten in dem Kreuzungsbereich thematisiert. "Wir bestehen darauf, dass der Kreuzungsbereich entschärft wird", wurde in dem Gremium am vergangenen Dienstag mehrfach betont. Nur unter dieser Voraussetzung hatten die Ratsleute aus Stegelitz der Änderung der Grundschuleinzugsbereiche in der Einheitsgemeinde zugestimmt. Über die besagte Abfahrt von der Bundesstraße sollen mit Beginn des kommenden Schuljahres die Kinder aus Stegelitz und Tryppehna nach Wörmlitz zum Unterricht gefahren werden.

Nach dem jüngsten Volksstimme-Artikel über das nur in der Kurve geltende Tempolimit meldete sich nun mit Peter Michael auch ein ehemaliges Ortschaftsratsmitglied von Stegelitz zu Wort. Peter Michael hatte von Beginn an mehr Sicherheit in der Kurve gefordert: "Den jüngsten Artikel möchte ich zum Anlass nehmen, schwere sicherheitsrelevante Bedenken gegen die derzeitige Beschilderung der genannten Abzweigung zum ländlichen Weg nach Wörmlitz öffentlich zu machen."

"Muss denn erst etwas Schlimmes passieren?"

Solche Bedenken habe er schon vor Wochen schriftlich und telefonisch den zuständigen Entscheidungsträgern der Stadt Möckern und der Verkehrsbehörde des Landkreises Jerichower Land bekanntgegeben, ohne das eine Reaktion erfolgt sei.

"Muss erst ein schwerer Unfall passieren? Es ist auch für mich unstrittig, dass diese Stelle entschärft weren muss. Aber doch bitte mit einer korrekten Beschilderung. Die derzeitige Beschilderung ¿Kurve\' mit 50 km/h wird dieser Gefahrensituation absolut nicht gerecht, da nach dem Vertrauensgrundsatz im Straßenverkehr kein Fahrzeugführer damit rechnen muss, dass auf einer Bundesstraße in einer ausgeschilderten Kurve plötzlich angehalten werden muss", argumentiert Peter Michael.

Bei einer "Einmündung/Kreuzung" dagegen müsse man damit rechnen und im Bedarfsfall darauf vorbeitet sein. "Abgesehen davon, dass eine Geschwindigkeitsbeschränkung für diese Kurve, wenn es sich nur um eine Kurve handeln würde, lächerlich ist (denn dann müsste wohl jede zweite Kurve geschwindigkeitsbeschränkt sein), fehlt hier ganz eindeutig der Hinweis auf die Gefahren, die von der Einmündung oder Kreuzung ausgehen." Michael fragt, wer die Verantwortung übernehmen wolle, wenn es dadurch zu einem schweren Unfall mit Personenschaden oder gar Todesfolge kommt? Der Stegelitzer weiß von einem Beinaheunfall mit mehreren Fahrzeugen, resultierend aus der Tatsache, dass der von der B 246a abbiegende Verkehr anhalten musste, um den aus dem Ländlichen Weg kommenden Traktor herauszulassen. "Die Abzweigung ist zu schmal für einen zweispurigen Verkehr."

"Fadenscheinige Begründungen"

Die Begründungen für die derzeitige Beschilderung, die der Stegelitzer inzwischen aus den Amtsstuben in Möckern und Burg erhielt, nennt er "fadenscheinig": "Da wird in Möckern davon gesprochen, dass keine unnötigen Schilder aufgestellt werden sollen, um keinen Schilderwald zu haben - und vielleicht auch, um Kosten zu sparen - und in Burg teilte mir die zuständige Mitarbeiterin mit, dass kein Schild ¿Kreuzung\' aufgestellt werden kann, weil damit der Ländliche Weg nach Wörmlitz automatisch aufgewertet würde."

Dieser Weg sei im Kataster noch immer ein Feldweg, erfuhr Peter Michael. "Dann stellt sich natürlich die Frage nach der Beschilderung dieses Weges. Dort darf derzeit jeder fahren, Lkw sind beschränkt auf Landwirtschaft. Ist dazu das Kataster noch aktuell oder erfolgte vor Jahren die Eröffnung des Ländlichen Weges sowie die Freigabe für den normalen Verkehr unrechtmäßig?", fragt das ehemalige Ortschaftsratsmitglied. Erst vor wenigen Wochen hatte Peter Michael sein Amt aus Unzufriedenheit mit der Arbeit der Stadtverwaltung niedergelegt.

Egal ist ihm der Ort deswegen nicht geworden: "Zur Vermeidung von Unfällen fordere ich die zuständige Verkehrsbehörde im Jerichower Land auf, die Beschilderung zeitnah korrekt der Gefahrensituation anzupassen, das heißt, eindeutig eine Einmündung/Kreuzung auszuschildern."