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Heute Welttag des Tanzes / Im Burger "Vilando" kann man Ballett, Zumba und mehr lernen Elegante Schrittfolgen vorm Spiegel: Ballett plus Musical macht Showtanz

Von Kristin Schulze 29.04.2013, 01:24

"Lebe und Tanze", ist das Motto von Aileen Klingenberg. In ihrem Tanzclub Vilando wird dieses Motto jeden Tag in die Tat umgesetzt. Zum heutigen Welttag des Tanzes passt es besonders gut.

Burg l Ein großer, heller Raum mit vielen großen Spiegeln an der Wand. Aus den Boxen dröhnt Rihannas Lied "Diamonds". Vorne steht Aileen Klingenberg und zeigt Tanzschritte. Etwa 20 Mädchen versuchen es ihr gleichzutun.

Klingenberg ist Tanzpä-dagogin und Chefin des Tanzclubs Vilando in der Burger Kapellenstraße. Kurse von Ballett über Stepptanz bis hin zu Zumba werden hier angeboten.

In der Showtanz-Gruppe unterrichtet sie Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren. "Showtanz beihnaltet Elemente aus Ballett, Show und Musical", erzählt Klingenberg, während sie eine Schrittfolge vortanzt, die die Mädchen nachmachen. Hilfreich sind dabei die Spiegel, die überall im Raum angebracht sind. So sieht die Tanzpädagogin gleich, wo noch nachgebessert werden muss. "Das sieht schon sehr gut aus", sagt sie zum Beispiel zu Elen Wittwer. Die Zwölfjährige ist eines der Mädchen, die jeden Donnerstag in dieser Gruppe trainieren. Aileen Klingenberg geht durch die Reihen. "Den Rücken noch gerader, die Füße gestreckter, die Sprünge höher." Kleine Verbesserungsvorschläge hat sie für jeden ihrer Schützlinge parat.

Elen Wittwer tanzt seit sieben Jahren. "Im Kindergarten habe ich schon gemerkt, wie viel Spaß mir das macht", sagt die Burgerin. "Ballsportarten sind dagegen gar nicht mein Ding, aber ich bewege mich für mein Leben gern." Dazu hat sie im Tanzclub Vilando reichlich Gelegenheit. Drei- mal in der Woche trainiert Elen hier, dazu kommen Auftritte und Wettkämpfe. Am Pfingstwochenende steht zum Beispiel einer in Magdeburg an.

Die Choreografie zu einem Lied aus dem Musical "Cats" geht Aileen Klingenberg mit den Mädchen noch einmal durch. Die Schritte sitzen schon fast perfekt. "Super", sagt eine Mutti, die zum Zugucken am Rand Platz genommen hat.

Tanzpädagogin Klingeberg sieht dagegen noch Luft nach oben. "Das machen wir gleich nochmal", sagt sie lächelnd. "Tanz und Perfektion gehören zusammen."

Im Vilando trifft man hauptsächlich Mädchen. Eine Ausnahme ist der dreizehnjährige Steve Wichmann. Er tanzt seit einem Jahr. "Ich hatte Lust auf was Neues, vorher habe ich Akkordeon gespielt", sagt der musikbegeisterte Burger. Dass er statt zum Fußball lieber zum Tanzen geht, finden seine Freunde nicht ungewöhnlich. Steve könnte sich auch vorstellen, später beruflich etwas in dieser Richtung zu machen. Darum verbrachte er den Zukunftstag am vergangenen Donnerstag im Tanzclub: Während die Mädchen der Showtanz-Gruppe Schritte üben, sorgt er dafür, dass die passende Musik im Hintergrund läuft.

"Ganz wichtig ist die Erwärmung vor dem Tanzen", erklärt Aileen Klingenberg den Ablauf einer Tanzstunde. Danach werden Schrittfolgen geübt. An der Cats-Choreografie probt die Gruppe schon länger, deshalb klappt die bereits nahezu perfekt. "Wenn wir neue Choreografie einstudieren, sieht das am Anfang natürlich chaotischer aus", sagt Klingenberg. Wie zum Beweis tönt "Girls jus wanna have fun" aus den Boxen. Mit diesem Tanz hat die Gruppe erst begonnen, einige Schritte sitzen deshalb noch nicht. Das ist kein kein Problem, der Tanz soll erst am 30. November vor Publikum gezeigt werden.

Von Anfangsschwierigkeiten weiß auch Steve Wichmann zu berichten: "Als ich vor einem Jahr begonnen habe, konnte ich mir nicht vorstellen, eine Choreografie jemals so schnell zu lernen, wie die anderen." Aileen Klingenberg beruhigt: " Es ist normal, dass man am Anfang noch am ersten Schritt verzweifelt, während die anderen schon drei Schritte weiter sind." Bei Steve verging das schneller, als gedacht.

Zum Ende der Stunde wird Freestyle getanzt. Das heißt, die Kinder bewegen sich ohne Vorgaben. "Das ist schwieriger, weil man sich die Schritte passend zur Musik selbst ausdenken muss", sagt Elen Wittwer. Ganz zum Schluss gibt es wieder Dehnübungen. Nach Kinderspagat und Schmetterlingssitz verlassen 20 strahlende Gesichter den Kursraum. Elen Wittwer sagt: "Eine bessere Nachmittagsgestaltung kann ich mir nicht vorstellen. Tanzen ist für mich das Größte." Nicht nur am Welttag des Tanzes.