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Erstes gemeinsames Sängerfest der Chöre kommt beim Publikum gut an / 1138 Euro für Flutopfer gesammelt Ein Hauch von Wartburg auf der Loburger Burg

Von Stephen Zechendorf 17.06.2013, 03:36

Zu einem ersten großen Sängerfest haben sich am Sonnabend die Chöre aus Loburg, Möckern und Zeppernick auf der Burg Loburg versammelt. Die Premiere machte den über 100 Besuchern schon jetzt Lust auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.

Loburg l Ein wenig lehnte sich die Veranstaltung wohl an das berühmte Sängerfest auf der Wartburg an, wenngleich die Erstausgabe naturgemäß etwas kleiner ausfallen musste. Organisierende waren die Chöre aus Möckern und Loburg, welche selbstredend auch als musikalische Bestandteile des Treffens zu erleben waren. Dazu gesellte sich der Zeppernicker Chor der Volkssolidarität, der um ein Haar abgesagt hätte, weil die Hälfte der Mitglieder ausgefallen war. Den musikalischen Beginn machten vom Burgturm aus die Jagdhornbläser aus Möckern und Loburg. Die Schützen der Schützengilde Loburg eröffneten das Sängerfest mit drei Salutschüssen.

Auch das Publikum stimmt ein

Noch bevor die Profis den Ton angaben, sorgte der Leiter des Möckeraner Chores, Jürgen Töpfer, dafür, dass die Besucher einen gemeinsamen Kanon anstimmten. Sein Fazit nach mehreren Strophen: "Ich weiß gar nicht, warum alle Chöre unter Nachwuchssorgen leiden, hier ist doch so viel Potential."

Als Moderator des Tages fungierte der Loburger Rigolf Methling, zweiter Vorsitzender des Loburger Gesangvereines "Concordia". Für seine unterhaltsame Art, durch das Programm zu führen, gab es aus den Reihen des Publikums viel Lob. Methling räumte allen darbietenden Vereinen vor den Gesangsstücken die Gelegenheit ein, sich dem Publikum vorzustellen. Und so erfuhren die über 100 Besucher des Festes etwa, dass die Zeppernicker Sangesfreunde seit 1998 als Singegruppe zu erleben sind und erst im Jahr 2002 in die Trägerschaft der Zeppernicker Ortsgruppe der Volkssolidarität wechselten. Unter der Leitung von Karola Gobel hatten die Chormitglieder für das Sängerfest alte Küchenlieder ausgesucht: "Ritterlieder ging nicht, weil unsere Rüstungen alle in der Reinigung sind", scherzte die Leiterin. Die Zeppernicker konnten trotz halber Besetzung das Publikum beeindrucken, zumal die Sängerinnen und Sänger mit Akkordeon und Gitarre zusätzlich für Klangfülle sorgten.

Gemäß der Ankündigung hatten sich auch die Loburger "Concordianer" in historisch anmutende Gewänder gekleidet und starteten mit Trinkliedern, die Möckeraner steuerten ein Singspiel, welches das Leben auf einer Ritterburg beinhaltete, zum Ambiente mit bei. Als organisierte Chorgemeinschaft bevorzugten es die Möckeraner Sängerinnen und Sänger jedoch, in Chorauftrittskleidung aufzutreten, so Chorsprecher Peter Keyser.

Als Heimatverein gaben sich die Stegelitzer zu erkennen, sie filzten in ländlich-historischer Kleidung. Der Tradition verpflichtet sehen sich von Anbeginn auch die Mitglieder des "Loburger Weges", die den "Annemarietanz" zum Besten gaben, sicher zur großen Freude der Flämingkönigin 2001, Silvia Nöbel, die dem Sängerfest beiwohnte.

Über vier Stunden dauerte das Sängerfest auf der Burg. Manch banger Blick ging zwar in Richtung Wolken, sie blieben jedoch harmlos. Nachdem zuerst überlegt worden war, ob angesichts der Flutkatastrophe das Fest ausfallen sollte, hatten sich die Organisatoren entschieden, eine Benefizveranstaltung daraus zu machen. Mit Erfolg: "Es kamen 1138 Euro als Spende zusammen", berichtete zufrieden, Dr. Karin Wagner, Vorstandsmitglied im Möckeraner Chor: "Die Lostauer Einwohnerin Christina von Barnekow hatte in der Zeitung von unserer Spendenaktion gelesen und war nach Loburg gekommen. Sie schilderte die Geschehnisse in Alt-Lostau, die allen unter die Haut gingen. Mit großer Freude nahm sie die direkte Hilfe mit und versprach allen Nachbarn noch heute davon zu berichten, die noch immer im Wasser stehen."