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Gemeindeverwaltung reicht Schadensbericht für Lostau und Hohenwarthe ein Mehr als eine Million Euro Schaden durch die Flut vom Juni - Deichbau wird gefordert

Von Thomas Rauwald 08.07.2013, 03:43

Lostau. Über eine erste Schadensschätzung in Folge des Hochwassers ist auf der Lostauer Ortschaftsratssitzung informiert worden.

Fristgerecht sind die Meldungen zum Ende des Monats an das Landwirtschaftsministerium übergeben worden, berichtete Fachbereichsleiter Hartmut Dehne aus der Gemeindeverwaltung.

Rund 300 000 Euro würden die ersten Arbeiten zur eiligen Reparatur des alten Bahndammes und andere präventive Maßnahmen kosten, so Dehne. Der Bauhof habe damit begonnen, Bäume am Bahndamm zu roden, um an die Schadstellen heranzukommen. Der Damm sei an mehreren Stellen unterspült worden.

Aufgenommen wurden auch erste Schäden an der Infrastruktur. Hier summieren sich Schäden, die unter anderem auch an Straßen entstanden sind, auf rund 750 000 Euro. Überprüft werden müssten noch die Brückenbauwerke.

Dehne sagte, diese Kosten könnten auch den Gemeindehaushalt belasten. Man müsse davon ausgehen, dass die Kommune erst einmal in Vorkasse gehen muss und man wisse auch nicht, wie hoch die Kostenerstattung dann sein werden. So könnte die Flut auch auf den Etat dieses Jahres, der sich noch in der Erarbeitung befindet, negative Auswirkungen haben, weil darin ursprünglich geplante Vorhaben ausgesetzt werden müssten.

Die Gemeindeverwaltung habe in einem Brief an den sachsen-anhaltischen Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens Vorschläge für einen künftigen Hochwasserschutz gemacht.

Denkbar wäre zum Beispiel ein geschlossener Deich von Gerwisch bis zum Weinberg zwischen Lostau und Hohenwarthe. Möglich ist auch ein Ringdeich um Alt Lostau.

Dehne meinte, dass es in einem vereinfachten Verfahren auch möglich sein müsste, mit dem Schlamm aus der Alten Elbe Wasserschutzanlagen mittelfristig zu errichten.

Es geht aber auch um die Schaffung weiterer Retentionsflächen, also um Flächen, in die sich gezielt die Elbe bei Hochwasser ausbreiten kann. So gäbe es, sagte Hartmut Dehne, schon seit rund sieben Jahren ein Verfahren zur Deichrückverlegung bei Hohenwarthe.

Dieser Deich ist so nicht zu verteidigen. Seit sieben Jahren werde darüber diskutiert, so Dehne, aber nichts passiere, wohl auch wegen Einwänden von Naturschützern. Der Verwaltungsmann fügt an, dass nach den Ereignissen des Hochwassers vom Juni der Schutz von Menschenleben, von Hab und Gut der Bürger höher zu bewerten ist.