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Mehr freie Stellen als Bewerber im Jerichower Land / Gute Chancen für Leute, die Ausbildung abgebrochen haben Jugend will Verkäuferin oder Mechatroniker werden

Von Falk Heidel 28.08.2013, 03:15

Im August und September starten hunderte junge Menschen ihre Berufsausbildungen. Im Jerichower Land gab es im Sommer 450 Ausbildungsplätze: "Es sind noch längst nicht alle besetzt", sagt Jana Echternach von der Agentur für Arbeit. Spätstarter können kurzfristig noch eine Lehre beginnen.

Burg/Genthin l Christoph Werner will Banker werden. Der erste Schritt ist gemacht. Seine dreijährige Ausbildung bei der Volksbank startete im August. Haare frisch frisiert, Krawatte gebunden, der schwarze Anzug sitzt perfekt: "Ich fühle mich sehr wohl in diesem Outfit", sagt der 18-jährige Burger zur Volksstimme. Volksbank-Vorstandmitglied Steffen Trost hat ein gute Gefühl: "Er hat sich in den ersten Tagen schon sehr geschickt angestellt."

Mit Nora Pfeiffer aus Magdeburg und dem Burger Maximilian Weirich bildet Werner ein Azubi-Trio im ersten Lehrjahr. "Auf die Auszubildenden warten nun drei abwechslungsreiche Jahre, die auf den drei Säulen der praktischen Ausbildung, dem Unterricht in der Berufsschule und begleitenden Trainings, Seminare, Projekte basiert", erklärt Prokuristin Nordica Kühne. Maximilian Weirich hatte in der 9. Klasse ein Ferienpraktikum in der Volksbank absolviert.

Jedoch sind längst nicht alle Lehrstellen besetzt. "Wer sich bei uns als Ausbildungssuchender meldet und bei seinen Berufswünschen flexibel ist, hat auch jetzt noch gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle in und um Magdeburg", meint Arbeitsagenturleiter Matthias Kaschte. Für Berufsstarter hat die Agentur für Arbeit deshalb eine Aktionshotline unter der Telefonnummer (03 91) 257 25 05 geschaltet. "Hier können sich junge Leute melden, die noch keine Lehrstelle in der Tasche haben. Die Kollegen geben ganz individuell Auskünfte zu den gesuchten Ausbildungsberufen und vermitteln noch freie Plätze", sagt Jana Echternach von der Arbeitsagentur. Geschaltet ist die Hotline montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr. Die Aktion läuft bis zum 12. September.

An der Krankenpflegeschule des Burger Krankenhauses starten 23 junge Leute in ihre dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester beziehungsweise -pfleger. Laut Unternehmenssprecher Dr. Dieter Thielemann gibt es zudem erstmals eine Ausbildung zur Krankenpflegehilfe: "Hier beginnen 18 junge Menschen ihre Lehre für ein Jahr." Mit einer Einführungswoche begann die Ausbildung für sechs ehemalige Schüler zu Bankkaufleuten bei der Kreissparkasse.

Wie wichtig eine Berufsausbildung ist, erklärt Matthias Kaschte: "Von den im Sommer arbeitslos gemeldeten Personen bei der Arbeitsagentur haben ein Drittel keinen Berufsabschluss. Genau hier wollen wir ansetzen." Kaschte spricht von einer Ausbildungsmesse am morgigen Donnerstag in Magdeburg. Die Initiative "Ausbildung wird was - Spätstarter gesucht" können Interessierte von 9 bis 13 Uhr im Arbeitsagenturgebäude an der Hohepfortestraße kennenlernen. Im Fokus stehen junge Erwachsene ab 25 Jahre, die vor einigen Jahren (als der Ausbildungsmarkt noch weniger Chancen bot) eine Ausbildung absolviert oder abgebrochen haben und die heute als Helfer arbeiten oder arbeitslos sind.

"Im Rahmen dieser Initiative möchten wir dazu motivieren, einen neuen Anlauf für eine Aus- oder Weiterbildung zu nehmen, der zu einem anerkannten Berufsabschluss führt" so Kaschte.

Bei der Veranstaltung stehen auch die Arbeitsvermittler mit Rat und Tat zur Seite. Sie geben Informationen zu Förderungen und Unterstützungsmöglichkeiten. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich.

Die gefragtesten Berufe im Jerichower Land sind laut Jana Echternach Verkäuferin beziehungsweise Kfz-Mechatroniker. Ein Banker wie Christoph Werner wollen gut zwei Prozent aller jugendlichen Bewerber werden.