1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Auch kirchliche Friedhöfe haben ihre Probleme

Möckerns Pfarrer Martin Vibrans: "Die Kosten sind nur mit Ach und Krach gedeckt" Auch kirchliche Friedhöfe haben ihre Probleme

Von Stephen Zechendorf 13.12.2013, 02:08

Nicht nur die kommunalen Friedhöfe der Einheitsgemeinde Möckern müssen gepflegt werden, auch auf den Gottes- äckern, die sich in kirchlicher Hand befinden, fallen dafür Kosten an. Wie steht es da eigentlich mit dem Kostendeckungsgrad?

Möckern/Loburg l In der evangelischen Kirchengemeinde Möckern befinden sich noch die Friedhöfe von Wallwitz, Ziepel und Zeddenick sowie Lübars in kirchlicher Verwaltung. Darüber hinaus gibt es noch Kombinationen, bei denen der Friedhof zwar der Kirchengemeinde gehört, aber von der Stadtverwaltung Möckern bewirtschaftet wird. In Lüttgenziatz sei dies etwa der Fall, so der evangelische Pfarrer von Möckern, Martin Vibrans. Auf das Verhältnis von Kosten für Pflege und Einnahmen durch Bestattungen angesprochen, sagt Vibrans: "Auch unsere Friedhöfe müssen sich irgendwie tragen. Mit Ach und Krach sind zwar die Kosten gedeckt, aber es gibt keine Investitionsmittel." So sei etwa auf dem Friedhof in Ziepel nur durch eine Spende eines Windenergiebetreibers in der Gemarkung die Erneuerung der Friedhofsmauer und die Anlage eines neuen Urnenfeldes möglich gewesen.

Stadt würde Friedhöfe der Kirche nicht mehr übernehmen

Selbst wenn die Kirche ihre noch in ihrer Obhut befindlichen Friedhöfe an die kommunale Verwaltung würde abgeben wollen, so dürfte die Stadt Möckern solch eine Offerte wohl ablehnen. Die Gottesäcker in Grabow, Lüttgenziatz, Büden und Stresow zum Beispiel hatte die Stadt einst von den Kirchengemeinden übernommen. "Das würden wir heute nicht mehr machen", sagt Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly.

Ein Preisvergleich für Bestattungskosten und Friedhofsunterhaltungsgebühren bei den kirchlichen Friedhöfen scheint deutliche Unterschiede zu den kommunal erhobenen Kosten aufzuzeigen. So liegt die Friedhofsunterhaltungsgebühr bei den kirchlichen Friedhöfen für ein Jahr bei zwölf bis 15 Euro pro Grab, erklärt Pfarrer Martin Vibrans für seinen Zuständigkeitsbereich. Die Preise für ein Grab werden mit 154 Euro für 25 Jahre angegeben. Ein weiterer Unterschied: "Die Kirche erhebt die Kosten alle drei Jahre, die Stadtverwaltung alles vorab", so Martin Vibrans.

Dass es "bei Kirchens" billiger geht, liegt wohl daran, dass hier noch mehr aufs Ehrenamt gesetzt werden kann. "Wir haben Leute für die Mäharbeiten, Selbstständige oder geringfügig Angestellte", sagt Vibrans. Zukünftige Gebührenanhebungen seien aber auch hier nicht ausgeschlossen.

Eines räumt Pfarrer Martin Vibrans ein: "Auch bei Kirchenfriedhöfen gibt es immer wieder mal Leute, die sich über den Zustand eines Friedhofes beschweren."

Im evangelischen Pfarrbereich Loburg, welches zum Kirchspiel Loburg-Leitzkau zählt, werden noch die Friedhöfe von Klepps, Hobeck, Göbel, Kalitz, Brietzke, Dalchau und Zeppernick von der Kirchenverwaltung betreut.