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Miriam Mittendorf wird bei der 8. Ihlelandschau Vereinsmeisterin mit Bassetten-Zwerghühnern Junge Küken in der Züchtergemeinde

Lautes Krähen, leises Gurren und wildes Schnattern klang am Wochenende
durch die Burger Stadthalle. Bei der 8. Ihlelandschau des
Rassegeflügelzüchtervereins Burg fand buntes Federvieh alte und neue
Freunde.

12.01.2014, 19:26

Burg l Von Liebe auf den ersten Blick spricht Miriam Mittendorf, wenn sie über ihren Gockel mit den silbernen und schwarzen Federn spricht. Doch die Rede ist nicht von irgendeinem Hahn. Die 14-jährige Burgerin züchtet Bassetten: eine Zwerghuhnrasse, die in Deutschland sehr selten ist. Mit ihren Tieren gewann sie bei der Geflügelschau am Wochenende die Vereinsmeisterschaft.

Mit ihrem Hobby macht sie sich bei Geflügelfreunden beliebt. Vorstandsvorsitzender Christian Klapper, ist stolz ein Küken unter den alten Hähnen zu wissen.

Bedrohte Hühnerrasse

Ihre geliebten Bassetten-Zwerghühner sind nicht nur beim Burger Verein eine Seltenheit, sondern auchdeutschlandweit. Harry Müller aus dem hessischen Schotten und Mitglied im bundesweiten Verein für seltene Zwerghühner, kennt sich aus mit den Bassetten. "Ich halte sie selbst seit 30 Jahren". Einfach in der Haltung sind sie und recht genügsam beim Futter sei die Rasse. Zehn Bassettenzüchter gibt es deutschlandweit, schätzt Müller. Insgesamt kämen so rund 600 Zuchttiere zusammen. Die silberwachtelfarbige Farbvariante der Bassetten, so wie sie Miriam züchtet, stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Ein Stück Artenschutz also direkt in Burg.

Schirmherr der Ausstellung ist Bürgermeister Jörg Rehbaum. "Gerade junge Leute wissen heute nicht mehr, dass es auch Hühner gibt, die nicht braun sind", sagt er bei der Eröffnung am Sonnabend. Der Zuchtverein sei wichtig, um die Vielfalt der Arten zu erhalten.

Vereinsmeisterin Miriam stellt das zweite Mal erfolgreich bei der Ihlelandschau aus. Im November 2012 nahm sie schon den ersten Pokal mit nach Hause. Ein Händchen fürs Züchten hat sie wohl: 20 Küken aus einem Gelege piepsten im vergangen Jahr auf dem Grundstück. Normal seien 10 bis 15 Eier pro Henne. "Richtig handzahm sind meine Hühner" sagt die Schülerin des Rolandgymnasiums. Essen möchte Miriam die Tiere, die sie so liebevoll aufzieht, dann nicht mehr. Auch wenn für Hühnerzüchter nicht nur die Legefreudigkeit, sondern eben genauso die Fleischausbeute zählt.

Nicht zu überhören, sind ihre Gockel in der Burger Stadthalle auf jeden Fall. Die nur rund 900 Gramm schweren Hähne beherrschen ihre Kunst des "Kikeriki" ordentlich. "Ich habe mein Fenster zum Glück nach hinten", lacht Miriam und ergänzt: "Meine Eltern haben mehr davon". Ab 3 Uhr beginnen die Hähne schon mal einen kleinen Wettstreit im Krähen. Ab 6 Uhr startet dann die nächste Runde.

Den Krach, den die Tiere machen können, sieht Thomas Feldheim als einen der Gründe, warum die Rassegeflügelzüchter mit Nachwuchsschwierigkeiten kämpfen.

Nachwuchs gesucht

Der Ausstellungsleiter und Chef der Finanzen des Burger Geflügelzüchtervereins Feldheim bringt es auf den Punkt: "Wir wünschen uns mehr Nachwuchs für den Verein. Seit zehn Jahren züchtet der 30-Jährige schon. Geerbt hat er das Hobby von seinem Vater. Genauso wie Vereinsvorsitzender Christian Klapper. Vater Herbert Klapper steckte den Burger mit dem Hobby an. Christian Klappers Tauben der Rasse rote Dänische Tümmler waren den Preisrichtern eine Auszeichnung wert.

Veranstalter sehr zufrieden

Diese Würdigung ist dabei nicht der schönste Moment für den Vereinsvorsitzenden. Mehr als doppelt so viele Besucher wie bei der letzten Ausstellung zählten die Veranstalter. "Traumhaft", sagt Ausstellungsleiter Thomas Feldheim am Sonntag begeistert.

Unter den Besuchern ist am Sonnabend auch Max Bethge. Der 11-Jährige züchtet Flugenten. Seine Leidenschaft zu den schnatternden Tieren hat ihn mit seiner Familie in die Stadthalle gelockt. Der Kontakt mit Christian Klapper freut den Jungzüchter sehr. "Meine Mama hat erlaubt, dass ich in den Verein darf", sagt Max, der das Interesse für die Entenzucht von seinem Großvater hat.

"Jetzt haben wir schon vier Jugendliche im Verein", ist Christian Klapper glücklich.

Damit Klapper und sein Vereinskollege Feldheim ihr Hobby übrigens auch familiär weitervererben können, fehlt noch die richtige Partnerin.

Die Geflügelschau als Partnerbörse? Da lacht Thomas Feldheim herzlich. Das nächste Treffen der Geflügelzüchter ist übrigens am 14. Februar, dem Valentinstag.