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Manfred R. Thiel wundert sich über seine Rechnung vom Burger Verband Wasser sparen und trotzdem mehr zahlen

Von Steffen Reichel 23.01.2014, 02:18

2013 erheblich weniger Wasser verbraucht und Abwasser verursacht als im Vorjahr hat Manfred R. Thiel in Niegripp. Dennoch ist sein Rechnungsbetrag nicht geringer geworden. Im Gegenteil.

Niegripp l 2012 hatte Thiel für 14 Kubikmeter Wasser, die er auf dem Grundstück verbrauchte, noch 199,36 Euro bezahlt (inklusive Abwasser). 2013 habe der Niegripper nun strengste Sparsamkeit walten lassen und damit seinen Verbrauch auf nur noch acht Kubikmeter reduziert. "Man ruft ja immer wieder dazu auf, Ressourcen zu schonen", so Thiel, der wegen des erheblich geringeren Verbrauchs nun auch mit einem geringeren Rechnungsbetrag für 2013 gerechnet hatte. Doch die Rechnung für das vergangene Jahr fiel mit 203,96 Euro sogar noch ein wenig höher aus. "Auf meine telefonische Nachfrage teilte man mir mit, dass der Wasserverband die Grundgebühr erhöht hat", so Thiel weiter.

Der Niegripper erinnert sich noch an den Jahreswechsel 2012/2013. "Da verkündete der Burger Wasserverband, dass er seine Preise für Trinkwasser aufgrund guter wirtschaftlicher Arbeit senken kann. Dies wurde natürlich vom Volk als eine positive Nachricht aufgenommen", so Thiel.

Dass zum Zuge der Preissenkung gleichzeitig offenbar die Grundgebühren erhöht wurden, findet der Niegripper "äußerst unfair. Irgendwie komme ich mir ein wenig verschaukelt vor".

Im Falle von Manfred R. Thiel ist die Grundgebühr (Wasser und Abwasser) von 138,12 Euro (2012) auf 171,36 Euro (2013) gestiegen.

Die Nachfrage der Volksstimme bei Ina Kreiß vom Burger Wasserverband ergab, dass zum Jahreswechsel 2012/2013 das Trinkwasser für Kunden des Burger Verbandes tatsächlich erheblich günstiger geworden ist.

Ende 2012 hatte die Verbandsversammlung die Gebührensenkung beim Trinkwasser beschlossen und damit die gesetzliche Pflicht erfüllt, Gewinne, die in dieser Sparte aufgelaufen sind, wieder an die Verbraucher zurückzugeben. Bis 2015 werden insgesamt 2,5 Millionen Euro an die Kundschaft quasi zurückgezahlt.

Beim Abwasser dagegen ist die Mengengebühr in der zentralen Entsorgung um 30 Cent pro Kubikmeter gestiegen, da in diesem Geschäftsfeld 2012 und davor keine Kostendeckung erzielt werden konnte. Gestiegen sind ab 1. Januar 2013 auch die Grundgebühren in der zentralen Wasserver- und Abwasserentsorgung.

Und da sich die Kosten für einen Verbraucher wie Manfred R. Thiel aus der Mengengebühr Trinkwasser, der Mengegebühr Schmutzwasser, der Grundgebühr Trinkwasser und der Grundgebühr Schmutzwasser zusammensetzen, kommt für den Niegripper trotz eines geringeren Verbrauchs eine insgesamt höhere Gebühr zustande, erklärt Ina Kreiß.

Für Manfred R. Thiel bleibt es dennoch unverständlich, dass er mehr zahlen muss, obwohl er weniger verbraucht. "Wenn die Vertreter da zugestimmt haben, haben sie gegen die Leute gestimmt, die sie vertreten sollen", so Thiel.