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170 000 Euro für ein von Grund auf erneuertes Modell, Baujahr 1999, investiert Möckerns Kameraden bekommen "neue" Drehleiter aus Holland

Von Stephen Zechendorf 17.03.2014, 02:18

Die Freiwillige Feuerwehr Möckern erhält demnächst eine neue Drehleiter - und auch einen neuen Ortswehrleiter. Das sind die wichtigsten Nachrichten der Jahreshauptversammlung am Sonnabend.

Möckern l Der langjährige Ortswehrleiter Torsten Quandt wird sich nicht erneut für die am 25. Mai anstehende Wahl eines neuen Ortswehrleiters in Möckern aufstellen lassen. Darüber informierte Quandt im Rahmen der Versammlung in der "Goldenen Krone". Er verwies darauf, dass es jüngere Bewerbe gebe und die Nachfolge somit gesichert sei. Er werde sich nun voll auf seine Funktion als Stadtwehrleiter der Einheitsgemeinde konzentrieren.

Bekannt wurde am Sonnabend zudem, dass eine 170 000 Euro teure Drehleiter angeschafft werden soll. Nach Aussagen von Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly soll das aus Holland stammende gebrauchte, aber komplett instandgesetzte Fahrzeug - Baujahr 1999 - die derzeitige Möckeraner Drehleiter aus dem Jahr 1978 ersetzen. Diese Drehleiter soll verkauft werden.

Im Haushalt der Stadt Möckern sollen jährlich 170 000 Euro für die Beschaffung von Feuerwehrtechnik eingestellt werden. An den Kreis richteten die Möckeraner die Forderung, dass Fahrzeuge, die für den Katastrophenzug des Landkreis genutzt werden, vom Kreis auch mal gegen neue Fahrzeuge ersetzt werden sollten. Kritisiert wurde ebenfalls die lange Dauer bei der Ersatzbeschaffung von Dienstbekleidung.

Mit der vorhandenen Technik konnten die Kameraden im Jahr 2013 80 Einsätze meistern. Darunter waren 13 Brände und 33 Hilfe-Einsätze.

Einige Einsätze des Jahres werden den Kameraden noch lange in Erinnerung bleiben. Sei es der verhinderte Suizidversuch eines Mannes, der sich in Möckern in ein mit Benzin begossenes Auto gesetzt hatte, oder sei es der Großbrand in einer Nedlitzer Scheune, bei der Gasbehälter explodierten. Auch der Buttersäure-Anschlag auf ein Hotel in Hüttermühle verlangte von den Kameraden einiges ab.

Mit zu den größten Einsätzen zählte zu Jahresende auch der Hausbrand in der Burger Straße in Möckern. "Die Kameraden standen vor einer acht Meter hohen Feuerwand und sind da auf allen Vieren rein. Das war Horror", so Torsten Quandt, der in diesem Zusammenarbeit die gute Zusammenarbeit der einzelnen Ortswehren lobte.

Missverständnisse bedauert

Stadtbürgermeister Frank von Holly dankte den Kameraden für das große Engagement. Es sprach von "hervorragenden Leistungen" bei der Bekämpfung des Hochwassers im Sommer, und bedauerte, wenn es in der Vergangenheit zu Missverständnissen gekommen sei, was die Verwendung von Spendengeldern für die Feuerwehren oder die Neuanschaffung der Drehleiter für Möckern betrifft.

Die Möckeraner Wehr besteht aus 37 aktiven Kameraden, dazu kommt eine aktive Reserve mit zehn Kameraden. Eine Kinder- und Jugendwehr gibt es trotz Bemühungen bislang nicht, es soll sich daran aber etwas ändern, so Torsten Quandt. In der Alters- und Ehrenabteilung sind 25 Mitglieder.

Der am Versammlungstag anwesende Kreisbrandmeister Walter Metscher hob den mit 36 Jahren erfreulich niedrigen Altersdurchschnitt der aktiven Möckeraner Kameraden hervor.

Lobende Worte gab es auch vom Landtagsabgeordneten Markus Kurze (CDU). Er versicherte, dass die Politik bemüht sei, der Feuerwehr einen ordentlichen Rahmen zu geben. Für den Förderverein der Feuerwehr sicherte Detlef Friedrich den Kameraden auch weiterhin Unterstützung zu. Noch zu selten würden großen Worten auch Taten folgen, wenn es darum gehe, Verantwortung zu übernehmen.