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21. Drogenpräventionstag am Roland-Gymnasium in Burg / Achtklässler erhalten Infos zur Wirkung von Drogen Am besten: Drogen erst gar nicht an sich ran lassen

01.04.2014, 01:18

Zum 21. Mal gab es jetzt im Burger Roland-Gymnasium einen vom Polizeirevier Jerichower Land in Burg initiierten einen Drogen-Präventionstag.

Von Bettina Schütze

Burg l Polizeihauptmeister Frank Eismann vom Burger Polizeirevier und Kriminalhauptmeister Fred Brehmeier, Fachberater für polizeiliche Kriminalprävention vom Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt, informierten die Schüler von vier achten Klassen rund um das Thema Drogen.

Im Info-Bus des LKA konnten die Schüler eine Vielzahl an Informationen und Hinweisen zum Thema Drogen aufnehmen. "Dies ist eine Präventionsveranstaltung, damit sie wissen, was eventuell auf sie zukommen könnte", so Frank Eismann.

"Was haben wir für Süchte?" "Wann wird es Sucht?" Dies waren nur einige Fragen, auf die Fred Brehmeier in seinem Vortrag einging. Kokain, Heroin, Cannabis, Crystal oder Alkohol, Drogen, von denen die Jugendlichen schon gehört haben. "Einmal eine Droge nehmen macht noch nicht süchtig. Eine Sucht wird es, wenn es Entzugserscheinungen gibt", stellte Fred Brehmeier klar. Auch stehe der Drogenkonsum allein nicht unter Strafe. Fred Brehmeier: "Aber wer zum Beispiel Cannabis anpflanzt, handelt sich eine Anzeige ein. Auch wer damit handelt."

Wie sollen sich jugendliche Erstprobierer verhalten, wenn Notarzt, Rettungssanitäter und Polizei kommen müssen? Wichtig ist, so der Kriminalhauptmeister, dass der Betroffene mit dem medizinischen Personal spricht. "Das kann das Leben retten", weiß Fred Brehmeier. Bestimmte Symptome seien nicht sofort dem Drogenkonsum zuzuordnen. Deshalb ist es wichtig, dass der Arzt weiß, was genommen wurde. Der Arzt ist an seine Schweigepflicht gebunden.

Aber wer eine Anzeige erhalten hat, kann auch anderweitig Schwierigkeiten bekommen. "Mit der Anzeige geht auch eine Meldung an die Führerscheinstelle einher. Und da kann sich beispielsweise der Erhalt des Führerscheins verzögern", erklärte der LKA-Mann.

Auf dem Vormarsch ist derzeit die Droge Crystal Meth (siehe Info-Kasten). Fred Brehmeier: "Die wird auch in der eigenen Küche zusammengebraut." Im Jerichower Land ist diese Droge noch kein Schwerpunkt, so Frank Eismann. "Der liegt hier mehr in den Großstädten. In unserem Landkreis gibt es mehr Probleme mit ,normalen` Drogen wie zum Beispiel Alkohol."

Frank Eismann erklärte den Drogenschnelltest und gab Hinweise zum Verhalten der Jugendlichen nach Diskobesuchen. Sollte ein Drogenschnelltest positiv sein, können Blut- und Urinproben genommen werden. "Auch gegen den Willen des Betroffenen." Außerdem muss die Polizei Beweismittel sicher stellen, notfalls auch mit einer Durchsuchung der Wohnung. "Es ist sicher nicht angenehm, wenn plötzlich die Polizei für eine Durchsuchung vor der elterlichen Wohnung steht", weiß Frank Eismann.

Wichtig sei es auch, dass die Jugendlichen ihre Rückreise nach Diskobesuchen vorher planen. "Steigt nicht zu Fremden ins Auto", warnte der Polizeihauptmeister. Wer selbst fährt, sollte darauf achten, dass sein Auto versichert ist.

Für Lehrer Frank Kopf ist der Drogen-Präventionstag eine gute Sache. "Die Problematik wird auch in den Ethik- und Religionsunterricht eingebunden. Für einen Lehrer ist es schwerer, das zu vermitteln. Darum ist das Engagement der Polizei prima."