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Kommunalpolitiker sehen die Unterstützung Hünerbeins als Ursache für Außenseiter-Position Bock, Voigt, Specht und Sauermilch wechseln von SPD zu Freien Wählern

Von Sebastian Siebert 03.04.2014, 03:23

Gleich vier Kandidaten des SPD-Ortsvereins treten bei der nächsten Kommunalwahl für die Freien Wähler Leitzkau an. Darunter sind auch der Fraktionsvorsitzende Ingo Voigt und der Stadtratsvorsitzende Klaus Bock.

Gommern l Stadtratsvorsitzender Klaus Bock, Fraktionsvorsitzender Ingo Voigt, Finanzausschussvorsitzender Hartmut Specht und Stadtrat Heiko Sauermilch treten nicht für die SPD bei der Kommunalwahl am 25. Mai an. Sie werden alle auf der Liste der Freien Wähler Leitzkau (FWGL) zu finden sein. Das teilten Voigt und Sauermilch gestern der Volksstimme in einer gemeinsamen Erklärung mit. Beide sind zudem aus der Partei ausgetreten.

Den Entschluss begründeten sie mit dem Ergebnis der Mitgliederversammlung vom 14. März, bei der die Kandidaten für die Wahl aufgestellt werden sollten. Dort schaffte es Klaus Bock, immerhin Gründungsmitglied und Kreistagskandidat der SPD, nicht mehr auf die Liste. Hartmut Specht ist kein Parteimitglied, aber über deren Liste gestartet, und war ebenfalls nicht mehr nominiert. Voigt und Sauermilch fanden sich selbst ganz unten auf der Liste. "Das ist zwar egal, weil die Stimmen pro Person zählen, aber mit dem Fingerzeig hätten wir leben können, wenn die anderen beiden nicht gänzlich von der Liste gestrichen gewesen wären", kommentierte Ingo Voigt. Dass es innerhalb der SPD-Ortsgruppe seit langem Schwierigkeiten gegeben hat, ist schon länger bekannt. Die Wurzel der Zwistigkeiten liegt beim Bürgermeisterwahlkampf 2012, als sich aus der SPD zwei Bewerber meldeten. Während einige den heutigen Ortsgruppenvorsitzenden Torsten Kahlo favorisierten, bekannten sich insbesondere die vier genannten zu Jens Hünerbein, der später die Partei verließ und letztlich die Wahl gewann. Die Unterstützung Hünerbeins sehen die vier auch als Grund für ihre Außenseiter-Position. Es sei klar zu erkennen, dass die vier für die Niederlage der SPD in der Bürgermeisterwahl verantwortlich gemacht werden, steht in der Erklärung. Und weiter: "Man will uns deswegen offensichtlich aus der SPD und dem neu zu wählenden Stadtrat herausdrängen. So ist mit allen Mitteln verhindert worden, dass Klaus Bock in die Kandidatenliste der SPD für die Wahl des Stadtrates am 25. Mai aufgenommen wurde." Zudem sei der Satz "Verräter wählt man nicht" während der Versammlung gefallen.

Das könne er nicht bestätigen, erklärte SPD-Ortsgruppen-Leiter Kahlo und versicherte, dass weder er noch andere Vorstandsmitglieder das gesagt hätten. "Es steht jedem frei, die Partei zu verlassen", sagte er der Volksstimme auf Nachfrage. Bislang habe er noch keine Begründung für die Austritte gehört, Klaus Bock sei weiterhin Mitglied. "Hartmut Specht hatte erklärt, dass er mehrere Optionen für die Wahl habe. Er wurde für unsere Liste daher nicht neu vorgeschlagen", sagte Kahlo.

Während Voigt und Sauermilch das Mindestmaß für die Nominierung locker erreichten, scheiterte Klaus Bock. Von den lediglich elf Anwesenden der mehr als 20 Wahlberechtigten fand sich keine Mehrheit für den 73-Jährigen. "Das war auch für mich überraschend", erklärte Torsten Kahlo. Er habe sogar ein zweites Mal abstimmen lassen, doch das Ergebnis sei gleich geblieben.

Auch solche Wahlergebnisse gelte es zu respektieren, sagte Kahlo. Dass die Entwicklungen etwas mit der Bürgermeisterwahl 2012 zutun haben, verneinte er. "Das ist längst abgeschlossen."

Frank Krehan, Fraktionschef der FWGL, sagte: "Wir freuen uns über so hochkarätige Kommunalpolitiker. Wir geben ihnen eine Möglichkeit, weiterhin kommunalpolitsch tätig zu sein."

Die beiden Plätze von Voigt und Sauermilch konnte die SPD wegen der Kürze der Zeit nicht neu besetzen.