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Erste-Hilfe-Kurs zu speziellen Notfällen bei Babys und Kleinkindern Eltern können mit Routine Leben retten

Von Ariane Amann 04.04.2014, 01:19

Alles für die Kinder: Bei einem speziellen Erste-Hilfe-Kurs haben sich am Mittwoch in Burg junge Mütter beibringen lassen, wie man im Notfall am besten reagiert.

Burg l Einen Moment nicht aufgepasst, schon ist Junior von der Couch gerollt oder hat einen Schluck aus der Flasche mit Spülmittel genommen. Wie man in solchen Momenten richtig reagiert, haben am Mittwoch neun junge Frauen im Soziokulturellen Zentrum an der Burger August-Bebel-Straße gelernt.

Rettungsassistent Andreas Schwarz aus Burg gab den Müttern praktische Hinweise, mit welchen Handlungen sie ihren Kindern helfen können - und was auch eher kontraproduktiv sein kann. "Wenn Kinder zum Beispiel Spülmittel getrunken haben, sollte man ihnen auf keinen Fall zu trinken geben. Das Spülmittel schäumt dann und es besteht die Gefahr, dass der Schaum in die Lunge eingeatmet wird", erklärte er.

Bei ätzenden Putzmitteln sehe der Fall ganz anders aus: "Diese Flüssigkeiten sollte man verdünnen. Also: Das Kind Wasser trinken lassen."

Praktische Tipps zum Handeln bei Vergiftungen im Haushalt

Hat der Nachwuchs etwas Giftiges von Bäumen oder Sträuchern gegessen, hat er einen ganz besonderen Tipp parat: "Auf keinen Fall schimpfen. Fragen Sie Ihr Kind, was es gegessen hat und geben Sie vor, auch mal kosten zu wollen. In den meisten Fällen führen einen die Kinder dann dorthin, wo sie genascht haben. Beim Schimpfen reagieren die kleinen meistens mit Weinen und dann wird es schwer herauszukriegen, was Sohn oder Tochter gegessen haben." Wichtig sei dann auch, das Kind erbrechen zu lassen. "Ja, wirklich, einfach den Finger in den Hals stecken", rät er. So könne man noch verhindern, dass der giftige Brei aus dem Magen in den Rest des Körpers gelangt.

Allerdings beließen es die Kursteilnehmerinnen nicht bei der Theorie. An Puppen verschiedener Größen übten sie die Maßnahmen zur Wiederbelebung wie korrekte Beatmung und Herzmassage. Zuerst an der Babypuppe "Uwe", später dann an einer größeren Kinderpuppe. Der Reihe nach konnten die Mütter so üben, was sie im Notfall tun müssen. "Ist wirklich gut, dass wir das mal ohne Stress üben können. Aber hoffentlich werde ich das niemals brauchen", sagt Janet Bamberger, die mit Freundin Jeannine Doering für den Kurs extra aus Parey angereist war.

Erleichterung und Unruhe nach dem Erste-Hilfe-Kurs

Nancy Vasen stellte nach dem Kurs fest: "Ich werde jetzt erst mal nach Hause fahren und die ganze Wohnung sichern. Einerseits ist es gut, dass wir nun wissen, wie man reagiert. Andererseits weiß ich nun noch viel mehr, was alles passieren kann. Aber alles wird uns ja hoffentlich nicht heimsuchen." Für die Auffrischung des Erste-Hilfe-Wissens sei sie aber sehr dankbar. Sie habe nun ganz viele Informationen, was man bei Stürzen und anderen Unfällen tun kann.

Entstanden war die Idee zum Erste-Hilfe-Kurs über den Babytreff im Soziokulturellen Zentrum. Im Austausch der Eltern kamen dabei Fragen zur Ersten Hilfe auf. Weitere Kurse sind geplant, die Termine stehen aber noch nicht fest.