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Dr. Michael Kaatz verbringt ungewöhnliche Ferien im katastrophengeplagten Haiti Loburger hilft bei Waisenhausbau

Von Stephen Zechendorf 09.05.2014, 03:13

Er fliegt mit den Störchen und seine Arbeit führt ihn nach Südafrika oder Israel. Und wenn Dr. Michael Kaatz dann doch mal zwei Wochen Urlaub macht, legt er sich nicht etwa zum Entspannen an der Ostsee an den Strand, sondern fliegt nach Haiti zum Hilfseinsatz.

Loburg/Haiti l Am 12. Januar 2010 bebte in dem Karibikstaat für weniger als eine Minute die Erde. Bei dem katastrophalen Erdbeben fanden eine viertel Million Menschen den Tod, mehr als eine halbe Million wurden obdachlos. "Auch vier Jahre nach dem Erdbeben sind die Zustände noch lange nicht rosig", sagt der Loburger Michael Kaatz. Vor knapp zwei Wochen kehrte er aus einem Hilfseinsatz zurück. 14 Tage lang half er mit, ein Waisenhaus in der Katastrophenregion bei Ca-Ira aufzubauen.

"Das alte Waisenhaus war bei dem Beben eingestürzt", berichtet Michael Kaatz. Fünf Kinder und zwei Erwachsene starben damals in den Trümmern. Nun baut die internationale Hilfsorganisation "GAIN" das Gebäude wieder auf. Lebten hier früher 80 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 18 Jahren, können derzeit nur 45 betreut werden. 160 sollen es nach Fertigstellung des neuen Hauses sein. Auch eine Schule beherbergt das Waisenhaus. Auch die Kinder aus der Nachbarschaft lernen hier. Kaatz kennt die Leiterin der Hilfsorganisation und war sofort dabei, als die Bekannte ihn ermunterte, für 14 Tage zu helfen. "So ein Arbeitseinsatz erschien mir wichtiger, als irgendwo zu relaxen", sagt der Loburger. Täglich acht Stunden wurde mit angepackt, gemalert, sanitäre Einrichtungen hergestellt - bei bis zu 40 Grad Hitze. "Am kühlsten waren die Nächte mit immer noch 27 Grad", berichtet Michael Kaatz, der gesteht, dass es für ihn und seine acht Mitstreiter auch zwei freie halbe Tage am Strand gab. "Das geht aber nur in geschützten Bereichen. Haiti ist ein armes Land mit vielen Problemen." Dem gegenüber steht eine große Herzlichkeit. Und: "Die Menschen hier haben trotz bitterer Armut ein großes Selbstbewusstsein und legen sehr großen Wert auf ihre Kleidung. Die Männer tragen oft Anzüge.

"Es war eine bereichernde Erfahrung und eine sinnvolle Sache", zieht Kaatz Bilanz. Es dürfte nicht sein letzter Hilfseinsatz geswesen sein. Die Kosten für Flug und Übernachtung in einem Gästehaus trug der Loburger freilich selbst.