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Nicht wiedergewählt sind 19 Mitglieder / Kritik an die Verwaltungsspitze 14 frische Gesichter ab Juli im neuen Kreistag

Von Falk Heidel 02.06.2014, 03:28

19 Mitglieder müssen den Kreistag verlassen - 14 neue kommen im Juli dazu: Der Wähler hat dieses Gremium gehörig durcheinandergeschüttelt. Die Frage nach dem neuen Landrat beantwortet die Stichwahl am 15. Juni.

Burg/Genthin l Matthias Graner, Hans-Horst Borg, Norbert Müller oder Dietmar Melcher: Allesamt gestandene Kommunalpolitiker, die dem neuen Kreistag nicht mehr angehören werden, wenn er im Juli seine Arbeit aufnehmen wird. Die Anzahl der Sitze ist von 47 auf 42 geschrumpft. Zu den neuen Gesichtern zählen Sören Rawolle aus Tucheim oder die Burgerin Kerstin Auerbach.

Elke Fenger-Schwindack

Die Burgerin Elke Fenger-Schwindack leitete sieben Jahre lang den Gesundheits- und Sozialausschuss. Im Rückblick sagt die Diplom-Sozialarbeiterin: "Durch diese Funktion habe ich jetzt sehr viel mehr Hintergrundwissen." Als positiv schätzt sie die Zusammenarbeit mit Sachgebietsleiter Hans-Jürgen Conrady ein: "Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren." Auf der anderen Seite vermisste sie den Willen von Landrat und den Landkreis-Vorständen "auf Augenhöhe mit den Kreistagsmitgliedern zusammenzuarbeiten. Die Verwaltungsspitze hat uns nie als Partner akzeptiert." Fenger-Schwindack verzichtete auf eine Kandidatur. Jedoch schaffte die 53-Jährige den Einzug für die SPD in den Burger Stadtrat.

Sabine Roszczka

In den Reihen der Linken fehlt ab Juli der Name Sabine Roszczka. 599 Stimmen sollten nicht reichen. Sie erklärte: "Der Wähler hat seine Stimme gegeben und als Kandidat muss man dies respektieren." Sie spricht von einer "gewissen Enttäuschung, da mir die Arbeit gerade im Bauausschuss viel Freude bereitet hat und ich auch viel Wissenswertes mitnehmen konnte."

Vor einiger Zeit ist Roszczka von Burg nach Möser gezogen: "Auf dem Land ist die Anzahl der Wähler geringer, man muss sich jede Stimme durch Kompetenz erarbeiten." Sie arbeitet im Ortschafts- und Gemeinderat Möser. Zwei Legislaturen war sie Kreistagsmitglied. Was bleibt? "Die fachliche Zusammenarbeit mit einem Teil der Kreistagsmitglieder war gut. Ich konnte zahlreiche Anfragen, besonders im sozialen Bereich, einbringen." Künftig will sie als sachkundiger Einwohner im Sozialausschuss fungieren, "und kämpfen, wofür ich meine Stimmen erhalten habe".

Andreas Buchheister

Der Genthiner Andreas Buchheister wird im Juli seine erste Kreistagssitzung erleben. "Ich bin unter anderem angetreten, um dieses Gremium zu verjüngen", sagt der 43-jährige Jurist, der mit 1136 Stimmen in seinem Wahlbereich das zweitbeste CDU-Ergebnis erzielte. Seit 1999 sitzt er im Genthiner Stadtrat. Jetzt freue er sich auf die neue Herausforderung Kreistag: "Mal sehen, welches Aufgabengebiet die Fraktion für mich vorsieht. Reizen würde ihn eine Position im Finanzausschuss: "Ich gehen davon aus, dass mit dem Wechsel auf dem Landratssessel mehr Transparenz einziehen wird." Er tritt in große familiäre Fußstapfen - Vater Dr. Klaus Buchheister war bis 2007 Vorsitzender des Kreistages.

Bock und Schwindack

Die beiden SPD-Altmeister Klaus Bock und Peter Schwindack sind derzeit draußen - jedoch kann sich dies für die beiden Nachrücker ganz schnell ändern. Das gilt ganz besonders für Gommerns Stadtratsvorsitzenden Klaus Bock. Er würde nämlich sofort aufrücken, wenn sein Parteifreund Steffen Burchhardt die Landrats-Stichwahl gegen Lutz-Georg Berkling gewinnt. Jedoch ist der Begriff "Parteifreund" derzeit unglücklich gewählt.

Klaus Bock ist nämlich kein Mitglied der SPD mehr. Er bekam einen sogenannten "Kalten Austritt", weil er bei der Stadtratswahl für eine Wählergemeinschaft antrat, nachdem ihn sein Ortsverein nicht mehr nominierte. Gegen das Ausschlussverfahren hat Bock Widerspruch eingelegt: " Nach der Wahl werde ich dagegen vorgehen, notfalls bis zum Bundesvorsitzenden."

Auch der Burger Peter Schwindack könnte noch in den Kreistag aufrücken. Er war von 1998 bis 2007 und von 2013 bis 2014 Kreistagsmitglied - zusammen zehn Jahre. Zweimal ist er nachgerückt: 1998 für den verstorbenen Daniel Kohnert und im vergangenen Jahr für Armin Friedrichs, der seinen Wohnort wechselte. Schwindack kommentiert sein Wahlergebnis (534 Stimmen) ganz pragmatisch: "Ich werde in meinen Nachrücker-Modus zurück wechseln und mich der Fraktion als sachkundiger Einwohner anbieten."

Zwei weitere Ausschussvorsitzende haben den Sprung in den Kreistag nicht geschafft: Dieter Kießwetter aus Brettin (Linke, Umwelt) und Jürgen Michalek (CDU, Jugendhilfe).