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Burger Wasserwacht bildet Rettungsschwimmer aus und startete bei den Landesmeisterschaften in Wittenberg Die jungen Retter vom Roten Kreuz

Von Falk Heidel 04.06.2014, 03:22

15 neue Rettungsschwimmer gibt es in den Reihen der Burger Wasserwacht. Zudem war das Team kürzlich sehr erfolgreich bei den Landesmeisterschaften in Wittenberg.

Burg/Wittenberg l Als junges Mitglied der Burger Wasserwacht gehört Philip Kowalewski zu den 15 neuen Rettungsschwimmern im Erwachsenen- und Jugendbereich. "Zur Ausbildung in den verschiedenen Schwimmtechniken kommt ein Lehrgang in Erster Hilfe sowie Knotenkunde und ein Theorieteil hinzu. Zum Lehrgang gehören eine theoretische und eine praktische Prüfung", erklärt René Ostheeren vom Verein.

Demnach müssen die neuen Rettungsschwimmer ein Opfer anschwimmen, einen Befreiungsgriff ansetzen und das Opfer anschließend an den Beckenrand transportieren. Nach der Rettung aus dem Wasser wird das Opfer durch Ersthelfermaßnahmen behandelt. Die jungen Rettungsschwimmer setzen einen Notruf ab und beginnen mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Ostheeren: "Wir hoffen, dass keiner der Teilnehmer das neu erworbene Wissen in einem echten Notfall einsetzen muss." Zu den neuen Rettungsschwimmern gehören auch Nico Wieland, Nils Fischbock, Philip Jannowitz, Nico Wieland, Sebastian Fröhlich, Florian Fröhlich, Geraldine Teßmann, Lukas Büttner, Laura Krüger und Niklas Wegner.

Die Burger Wasserwacht hat aktuell 120 Mitglieder aus dem Jerichower Land, wobei 30 zum Kinder und Jugendbereich zählen. Die Wasserwacht sichert im Sommer unter anderem die Freibäder in Möckern und Ziepel ab. Auch die Elbbadetage in Hohenwarthe oder Magdeburg zählen zu den Einsatzgebieten.

Im vergangenen Jahr haben die Wasserwacht-Mitglieder insgesamt über 1000 Einsatzstunden geleistet. Dazu gehören auch überregionale Einsätze beispielsweise beim Laternenfest in Halle oder bei der Absicherung der Warnemünder Woche. Ostheeren erklärt: "Auch der normale Dienst am Ostseestrand gehört zu unseren Einsätzmöglichkeiten."

Philip Kowalewski trainiert mit seinen Freunden von der Wasserwacht-Jugendabteilung immer montags um 16.30 Uhr. Er sagt: "Das macht Spaß und die Kameradschaft ist super." Hier ist das Training zweigeteilt. Zunächst Theorie und Erste Hilfe. Danach folgen die praktischen Übungen. Philips Spezialgebiet ist die Erste-Hilfe. Hier gehört er bereits zu den Ausbildern im Verein. Im Sommer wird er jetzt öfter als Rettungsschwimmer in Möckern oder Ziepel anzutreffen sein: "Wo ich den Job mache, ist mir eigentlich egal."

Bei den Landesmeisterschaften des Deutschen Roten Kreuzes starteten kürzlich die besten Rettungsschwimmer Sachsen-Anhalts in Wittenberg. Gefragt waren theoretisches Wissen und praktische Anwendung in der Ersten Hilfe sowie schwimmerisches Können. Die Kinder mussten in Kleidern schwimmen, tauchen und zeigen, wie sie im Notfall einen Menschen aus dem Wasser holen. Teilgenommen hatten an den Wettbewerben 120 Kinder und Jugendliche in 16 Mannschaften.

"Wir haben zwei Mannschaften in einer Alterskategorie nach Wittenberg gesendet. Die Mannschaftsbetreuer waren Anna Schrader sowie Sandra und Franziska Heinrich", erzählt René Ostheeren.

Zum ersten Team gehörten Lars Neumann, Dustin Ledwig, Nils Fischbock, Paul und Laura Wulkenhauer und Laura Menzel. Die zweite Mannschaft bildeten Merlin Wendt, Leon Scott, Antonia Reichert, Anna Groß und Madeleine Wegener.

Ostheeren: "Die Mannschaften konnten ihr gelerntes Können sowohl in der Schwimmhalle als auch im Erste-Hilfe-Parcours unter Beweis stellen." Im Parcours musste ein Sportunfall mit drei verletzten Inline-Skatern behandelt werden (Knochenbruch, Bewusstlosigkeit und Atemnot). An einer anderen Station musste eine Amputationsverletzung beziehungsweise bei einem Badeunfall geholfen werden. Hinzu kam ein Wissensquiz zum Thema Klimawandel.

Das Fazit von René Ostheeren: "Insgesamt sind wir mit dem Wettkampf sehr zufrieden. Unsere Teams haben das gelernte Wissen sehr gut im Bereich der Ersten Hilfe wiedergegeben." Aber: "Wir haben auch Steigerungsmöglichkeiten gesehen." In der Altersklasse zwei erreichte die Burger Mannschaft Platz 14, lag damit im guten Mittelfeld.

Zum Deutschen Roten Kreuz im Land gehören rund 2500 Rettungsschwimmer, darunter etwa 1000 Kinder. Im vergangenen Jahr leisteten die Ehrenamtlichen mehr als 60000 Einsatzstunden, um in Not geratene Schwimmer, Surfer oder Bootsbesatzungen zu retten.

In der Burger Schwimmhalle trainiert die Wasserwacht mit den verschiedenen Alterskategorien montags von 16.30 bis 20.30 Uhr. Wer dabei sein möchte: Ein dreiwöchiges Probetraining ist jederzeit ohne Anmeldung möglich.

Wer vorbeikommt, wird mit Sicherheit auch Philip Kowalewski antreffen.