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Stichwahl im Jerichower Land SPD-Mann Burchhardt neuer Landrat

Steffen Burchhardt (SPD) wird nach Detlev Lehmann und Lothar Finzelberg der dritte Landrat des Jerichower Landes. Bei der Stichwahl gestern erhielt der 33-Jährige mehr als zwei Drittel der Stimmen.

Von Steffen Reichel, Mario Kraus und Marc Rath 16.06.2014, 01:41

Burg l Hochschullehrer Burchhardt hängte mit 68,9 Prozent der Wählerstimmen seinen Mitbewerber Lutz-Georg Berkling von der CDU (31,1 Prozent) deutlicher als erwartet ab, denn vor der Stichwahl hatten Beobachter mit einem knappen Ausgang gerechnet. Auch der unterlegene Verwaltungsprofi Berkling, der sich am Wahl-abend "überrascht" zeigte und davon überzeugt ist, dass der Wähler die falsche Wahl für das Jerichower Land getroffen habe.

Das sieht Wahlsieger Burchhardt natürlich anders: Für ihn war gestern "ein großartiger Tag", so der Sozialdemokrat, der seinen Wahlsieg auf dem Sportplatz in Möser ausgelassen feierte. Das eindeutige Wahlergebnis sei "ein großer Vertrauensbeweis der Bürger", dessen sei er sich bewusst. Seine Wähler könnten darauf zählen, "dass ich vom ersten Tag an ranklotzen werde. Ich habe vor, Großes zu schaffen", kündigte Burchhardt an.

Die besten Wahlergebnisse erzielte der kommende Landrat in der Region Genthin, er erreichte in der Einheitsgemeinde Stadt Genthin über 75 Prozent. Auch in Dörfern, in denen die CDU bei Wahlen in der Vergangenheit stets die stärkte Kraft wurde, haben die Wähler mit großer Mehrheit für den SPD-Mann Burchhardt gestimmt.

Vor drei Wochen war in der ersten Runde der Landratswahl der bisherige Amtsinhaber Lothar Finzelberg (parteilos) mit 14,5 Prozent klar abgewählt worden. Am 25. Mai hatte Berkling mit 25,9 Prozent das beste Ergebnis der neun Bewerber erzielt und war zusammen mit Burchhardt, der 20,1 Prozent erreichte, in die Stichwahl eingezogen.

Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl gestern hatte im Jerichower Land bei 25,8 Prozent gelegen. Bei der ersten Runde der Landratswahl, die zusammen mit den Kommunalwahlen und der Europawahl stattfand, waren es 48,1 Prozent.

Auch im Salzlandkreis setzte sich SPD-Bewerber Markus Bauer gegen Gunnar Schellenberger (CDU) durch. Einen Machtwechsel gibt es in Mansfeld-Südharz: Mit Angelika Klein (Linke) steht in Sachsen-Anhalt erneut eine Frau an der Spitze eines Landkreises. Sie deklassierte mit 80,6 Prozent Amtsinhaber Dirk Schatz (CDU). Im Saalekreis und Burgenlandkreis gewannen die CDU-Bewerber.

Im Dessauer Rathaus muss Klemens Koschig (parteilos) seinen Stuhl räumen. Peter Kuras (FDP), der als unabhängiger Kandidat antrat, gewann die OB-Wahl mit 75,8 Prozent.