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Lübser wird verschönernt Eine Bereicherung für die Ortschaft

Sechs Frauen haben Lübs in einer Gemeinschaftsarbeit etwas schöner
gemacht. Textile Kunst zieht in der Dorfmitte und an der Hoplake die
Blicke der Passanten auf sich - und fordert ihre Fantasie heraus.

20.06.2014, 01:17

Lübs l Mäuse, Schlangen, Würmer oder Nester - was genau die gehäkelten Formen an den aufgestellten Ästen in Lübs darstellen, "liegt im Auge des Betrachters. Jeder sieht etwas anderes", sagt Liane Friedrich. Die Lübserin ist eine von sechs Frauen, welche während des Winters die Kunstwerke vorbereitet haben. Am Mittwoch stellten sie ein neues Objekt an der Hoplake auf. Weitere Gestelle mit den gehäkelten Figuren stehen auf dem Dorfplatz in Lübs, an der Mehrzweckhalle und an der Abbiegung nach Gödnitz unweit der Hoplake.

"Freie Textilgestaltung", antwortet Marlies Grund auf die Frage, wie die Kunst eigentlich heißt. Die Lübserin gehört als einzige nicht zum Heimatverein Liubatici, leitete aber als erfahrene Textilgestalterin die Gruppe der Heimatvereinsfrauen an. Die Idee dazu hatte sie auch. "Nach einer Ausstellung im Leitzkauer Schloss fragten die Frauen, ob ich so etwas nicht in Lübs anleiten könnte. So kam das zustande", berichtete Marlies Grund. Seit September haben sich Birgit Zein, Liane Friedrich, Susann Baumgart, Karin Rettig und Cortina Lehmann getroffen, um die Figuren zu häkeln. Das Garn bekamen sie gesponsert. "Das sind Reste, die nicht mehr benötigt worden", erklärt Marlies Grund.

An jedem Mittwoch trafen sich die Gestalterinnen, um gemeinsam an ihrem Projekt zu arbeiten. "Das war auch nicht ganz einfach, weil keine wusste, wie die Objekte nachher aussehen", erklärte Marlies Grund. Einige der Formen sind aus mehreren kleineren Teilen zusammengesetzt. Alle sind mit Füllwatte ausgefüllt und in Form gebracht. So halten sie auch dem Wind und Regen stand, weiß die Leiterin. "Nur die Farbe bleicht vielleicht ein wenig aus", sagt sie.

Das Anstrengendste sei das Befestigen am Holzast gewesen, sagt Liane Friedrich. "Wir mussten mit einer langen Nadel den Faden durch die Figuren fädeln, das war ziemlich mühsam." Die Äste sind übrigens Schwämmgut, angetrieben von der Elbe. "Wir zeigen damit unsere Verbundenheit zum Fluss", erklärte die Leiterin.

Als die Helfer Hartmut Rettig und Marcus Krause die Äste fest im Boden eingegraben hatten, besahen sich die Damen das Ergebnis. "Es macht schon stolz", kommentierte Marlies Grund. Es bereichere die Stelle. Viele Radfahrer kommen täglich an der Hoplake wegen des Elberadweges vorbei. Ein Schild soll demnächst zeigen, dass der Heimatverein Liubatici für die Kunst am Elberadweg verantwortlich ist.

Die Materialien sind Baumwolle und Fäden aus Hanf und alle biologisch abbaubar. "Zum Winter holen wir sie auch wieder rein", sagte Marlies Grund. Das Wichtigste aber sei, "dass die Frauen sich zusammen gefunden haben und etwas gemeinsam für den Ort machen" findet die Leiterin. Schon im September soll es weiter gehen "Wer mag, kann sich uns dann gern anschließen", lädt sie zum Mitmachen ein.