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Rolf Winkler erstellt bei Vernissage ein Kugelbild Besucher werden zum Motiv

Von Sebastian Siebert 07.07.2014, 03:41

Zahlreiche Zuschauer besuchten am Sonnabend die Vernissage von Rolf Winklers Ausstellung "Fotografie und Lyrik". Der Gommeraner Fotograf und Texter stellt bereits zum vierten Mal in der Kulturwerkstatt aus.

Gommern l Rund 40 großformatige Fotografien zeigt Rolf Winkler in seiner Ausstellung "Fotografie und Lyrik". Auf einem Großteil sind Nahaufnamen und Ausschnitte von Blumen und Pflanzen zu sehen, die um ein Haiku ergänzt werden. Haikus sind eine japanische Gedichtsform, die nur aus drei Zeilen besteht. "Diese Bescheidenheit und die wenigen Worte schätze ich an den Haikus", sagte Winkler den rund 40 anwesenden Zuschauern. Die Texte sollen die Stimmung des Bildes aufgreifen, sie widerspiegeln und ergänzen. "Ob das immer geklappt hat, überlasse ich jedem selbst", sagte der Künstler.

Der 77-Jährige beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit Fotografie. Er ist Mitglied der Gesellschaft für Fotografie und erhielt den Kulturpreis der Stadt Gommern. Einzelausstellung hatte er außer in der Ehlestadt in Burg, Osterburg, Schönebeck, Genthin, Möser, Dessau-Roßlau und seiner Geburtstadt Rodleben. Zahlreiche Ausstellungen ergänzte er um seine Werke. Seine neue Ausstellung zeigt auch wieder die von ihm sogenannten Sphärografien. Er fotografiert dabei eine reflektierende Kugel, in der sich der ganze Raum abbildet. Es entstehen dabei Bilder, die den ganzen Raum, wenn auch verzerrt, zeigen. Um den Besuchern der Vernissage zu zeigen, wie das genau funktioniert, stellte er seine Anordnung von Kugel und Kamera direkt in der Werkstatt auf. "Ich bitte sie, nur stillzustehen", sagte er den Anwesenden. Denn der Boden würde schwingen und die Schwingungen würden sich auf die Kugel übertragen, die wiederum das Bild verwackeln würden.

Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Sinthá und Samuel Winkler. Die beiden Enkel des Austellenden spielten auf der Geige und der Harfe einige Stücke vor. Die Ausstellung ist noch bis zum 25. August zu sehen. Die Kulturwerkstatt hat montags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Zudem kann sie an jedem ersten Sonntag im Monat besucht werden. Der Eintritt ist frei.