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Ex-Busfahrer Endert will kämpfen / Betriebsrat gegen seine Nominierung Wer besetzt Platz sieben des neuen NJL-Aufsichtsrats?

Von Falk Heidel 12.07.2014, 03:25

Burg/Genthin l Die Vokabeln sind deftig: Von Postenschacher und Verleumder ist die Rede, als sich vor dem Kreistag am Mittwoch in der Stadthalle eine kleine Demo aufbaut. Zehn Mitarbeiter der Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land zeigen ihre großen Transparente und reden von Interessenskonflikten. Busfahrer Henry Wolf verteilt ein Schreiben, das von der Betriebsratsvorsitzenden Katrin Lehmann unterzeichnet ist. Darin heißt es unter anderem: "Die Wahl Herrn Enderts in den NJL-Aufsichtsrat wird vom überwiegenden Teil der Belegschaft nicht befürwortet."

Sehr viel deutlicher sagt es Busfahrer Wolf: "Endert kann nicht im Aufsichtsrat sitzen, wenn er mit dem Unternehmen eine gerichtliche Auseinandersetzung hat." Mitarbeiter Erhard Paarmann sagt: "Unter anderem hat er Kollegen verdächtigt, an Sicherheitssystemen manipuliert zu haben. Mit diesen absurden Vorwürfen hat er sich für einen solchen Posten selbst disqualifiziert."

FDP-Wähler-Fraktionschef Bernd Köppen beantragte die Streichung von Enderts Name auf der Liste für die NJL-Aufsichtsräte. So ist es passiert. Die anderen sechs Kandidaten (grüner Kasten) sind gewählt worden. Platz sieben bleibt zunächst frei.

Allerdings: Für diese Position hat die Grüne-Endert-Fraktion das Vorschlagsrecht. "Wir bleiben dabei, werden unseren Vorschlag nicht ändern", sagte Frank Endert auf Volksstimme-Nachfrage. Notfalls wolle er dies gerichtlich einklagen.

Stichwort gerichtlich: Derzeit gibt es tatsächlich eine juristische Auseinandersetzung zwischen der NJL und Endert. Hintergrund sind die Behauptungen Enderts, dass an Sicherheitssystemen manipuliert worden sei. Endert: "Auf Anraten meines Anwalts kann ich dazu nichts sagen."

Einen Interessenkonflikt im Aufsichtsrat sieht er nicht: "Ich habe ja nur eine von sieben Stimmen. Ich möchte gegen die Vetternwirtschaft und für mehr Sicherheit kämpfen."