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Stadtwehrleiter Heiner Wolter wirbt vor Unternehmern für Akzeptanz der Arbeit des Ehrenamts Den Kameraden den Rücken stärken

Von Sebastian Siebert 17.07.2014, 03:20

Um Verständnis und um Unterstützung warb Stadtwehrleiter Heiner Wolter am Montag beim Unternehmerstammtisch für die Feuerwehr. Die Ehrenamtlichen brauchen Chefs, die sie unterstützen, sagte er.

Nedlitz l Rund 50 Gewerbetreibende und Unternehmer nahmen am Montag am Unternehmerstammtisch in Nedlitz teil. Treffpunkt war dieses Mal die Gaststätte "Peter Frankenfeld". Dorthin war auch Stadtwehrleiter Heiner Wolter gekommen. Seine Mission: Um Verständnis bei den Unternehmer werben, wenn Angestellte bei der Feuerwehr sind.

Zwölf Ortswehren habe Gommern, in jedem Ortsteil eine, hatte Bürgermeister Jens Hünerbein den Vortrag von Wolter angekündigt. 600 000 Euro werden in diesem Jahr in die Ausrüstung der Wehren investiert, sagte er. Die Zahlen zeigen, welchen Stellenwert die Wehr habe. Wolter stellte sich den Anwesenden auch als Leiter einer Firma vor. Der Trink-und Abwasserzweckverband Wahlitz-Menz-Gübs werde von ihm geleitet. Er könne daher gut nachfühlen, wie schwer es wiege, gerade in kleinen Unternehmen auf einen Mitarbeiter zu verzichten, weil dieser zum Einsatz müsse. Und das sei einmal in der Woche bei der Ortswehr in Gommern. Die Dannigkower, Leitzkauer, Ladeburger, Nedlitzer und Wahlitzer Kameraden werden etwa einmal im Monat benötigt und die übrigen zwischen vier und sechsmal im Jahr, las er Statistiken vor. Die Unterschiede ergeben sich auch aus den unterschiedlichen Bevölkerungsgrößen, fügte er an.

285 Aktive schützen ihre Umgebung, davon seien 46 Frauen. "Sogenkinder sind insbesondere Feuerwehrleute mit Ausbildungen zum Maschinisten, Atemgeräteträger und Gruppenführer", sagte er. Davon gebe es zu wenig. "Es wäre gut, wenn sie als Vorgesetzte den Kameraden eine Freistellung für Ausbildungszwecke ermöglichen können", sagte er. Schließlich könnten auch Unternehmen davon profitieren, ausgebildete Feuerwehrleute zu beschäftigen. "Die Stadt ermöglicht den Kameraden auch Lkw-Führerscheine, wovon natürlich auch die Firmen etwas haben. Von der Erste-Hilfe-Ausbildung können Betriebe auch profitieren." Zwei Jahre dauere eine Ausbildung bis zum Feuerwehrmann, Zusatzqualifikationen müssen dann noch erworben werden. "Das meiste machen sie in der Freizeit, aber einige Lehrgänge dauern ein oder zwei Wochen, da wäre es gut, dass in der Arbeitszeit zu ermöglichen." Es gebe schließlich auch Lohnkostenrückerstattungen, die recht unbürokratisch gewährt werden.

Schlussendlich habe die Wehr wie alle Institutionen Nachwuchssorgen. "Wir haben viele Pendler, Schicht- und Montagearbeiter, die uns während der Woche fehlen. Auch die Jugend geht weg oder ist uninteressiert", sagte er. Eine Idee sei, auswärtige Feuerwehrleute zu Einsätzen hier vor Ort mitzunehmen, wenn sie denn hier arbeiten. "Aber das geht nur mir ihrer Hilfe. Die Ehrenamtlichen brauchen Chefs, die sie unterstützen", wendete er sich an die Unternehmer. Er danke gleichzeitig für die Unterstützung finanzieller Art vieler Unternehmer für den Förderverein.