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Schulentwicklungsplan: Bildungsausschuss stimmt dem Vorschlag der Kreisverwaltung zu Loburg wohl nur als Außenstelle

Von Tobias Dachenhausen 11.09.2014, 03:15

Möser/Möckern/Loburg l Das Problem der beiden Sekundarschulen von Möckern (188 Schüler) und Loburg (139) ist bekannt. Beide Bildungseinrichtungen erreichen nicht die vom Land vorgegebene Mindestschülerzahl von 240, um zwei getrennte Sekundarschulen zu erhalten. Aufgrund einer Ausnahmegenehmigung können beide Schulen derzeit ein Konzept zur Bildung einer Gesamtschule erarbeiten. Für den Schulentwicklungsplan des Landkreises formulierte die Verwaltung, wenn es keine Genehmigung für die Gemeinschaftsschule gibt, dann sollen beide Schulen zu einer Sekundarschule mit Loburg als Außenstelle fusionieren. "Diese Variante wird von einigen kritisiert, weil wir eine Entscheidung vorwegnehmen würden, aber wir müssen uns Alternativen überlegen", betonte Kreisvorstand Bernhard Braun beim Bildungsausschuss und fügte an: "Der Vorschlag der Verwaltung ist gesetzeskonform."

Derzeit werde das pädagogische Konzept zur Umsetzung der Gemeinschaftsschule von den Lehrern erarbeitet, aber die Verwaltung ist skeptisch. "Der Kreis hat gegen die auslaufende Beschulung in Loburg bereits eine Klage vor dem Verwaltungsgericht verloren, die Berufung beim Oberverwaltungsgericht ist noch nicht entschieden", sagte Braun. Jedoch: Der Passus auf dem der Landkreis sich bezieht, sei in der seit August dieses Jahres geltenden Verordnung nicht mehr enthalten. "Das Ergebnis ist absehbar", so der Kreisvorstand.

Alle Mittel sind ausgereizt

Bildungsausschussvorsitzender Hartmut Dehne (CDU) befürwortete die Vorlage der Kreisverwaltung. "Wir halten uns damit den Weg für die Gemeinschaftsschule offen, müssen aber auch perspektivisch denken. Ohne den Zusatz könnte es passieren, dass wir den Schulstandort Loburg verlieren", betonte er. Traurig zeigte sich Dr. Mechthild Kaatz (SPD). "Das ist ein stures Vorgehen. So dünnt man die dünn besiedelten Gebiete immer weiter aus. Wir müssen Loburg erhalten, um auch junge Familien wieder zu uns zu bekommen", merkte sie an. Braun: "Es ist eine politische Grundentscheidung des Landes. Über die Vorgaben und Zahlen können wir hier nicht entscheiden", machte der Kreisvorstand noch einmal deutlich. "Als Teil der Verwaltung müssen wir uns an gesetzliche Regelungen halten, verweigern wir uns dem, müssen wir auch mit Konsequenzen leben", ergänzte Dehne.

Jugendamtsleiter Dr. Ralph Focke machte klar, dass jetzt alle Mittel ausgereizt wurden, um den Schulstandort Loburg zu halten. Durch den Deal mit dem Land sei es überhaupt erst möglich gewesen, Übergangszeit für ein Konzept zu bekommen. "Der jetzt vorgeschlagene Weg ist der einzig erfolgsversprechende, um Schule an beiden Orten zu erhalten", betonte der Jugendamtsleiter. Ausschussmitglied Kerstin Auerbach (Die Linke) brachte es auf den Punkt. "Wenn die Genehmigung ausbleibt, ist es das Todesurteil für Loburg als Schulhauptstandort."

André Gröpler (CDU) plädierte für Sekundarschule an zwei Standorten. "Loburg hat nicht zuletzt mit der Wegnahme des Rettungsdienst-Standortes schon viel in der Infrastruktur verloren." Doch der bauliche Zustand beider Schulen ist sehr unterschiedlich. Bernd Girke: "Möckern ist grundlegend saniert und fertig. In Loburg haben wir momentan einen Sanierungsbedarf vor allem im Brandschutzbereich von 1,5 Millionen Euro", so der Kreisvorstand. Bernhard Braun nahm aber umgehend die Hoffnung von einer Schule an zwei Standorten. "Das wird uns das Landesverwaltungsamt nicht genehmigen, da es einen Hauptstandort fordert."

Hartmut Dehne fasste zusammen: "Wir entscheiden uns nicht gegen die eine und für die andere Schule, sondern wir wollen eine Beschulung an beiden Standorten und das sieht auch der Verwaltungsvorschlag vor." Letztlich stimmten zwei Ausschussmitglieder dafür, drei enthielten sich.