1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Proppenvolle bis wenig besuchte Denkmäler

Aktionstag wird ganz unterschiedlich angenommen / Neulinge und alte Hasen öffnen in diesem Jahr die Tür Proppenvolle bis wenig besuchte Denkmäler

Von Arlette Krickau 16.09.2014, 03:09

An drei Orten in der Einheitsgemeinde Gommern haben Denkmäler am Sonntag ihre Türen geöffnet. Das Dornburger Schloss, die Heimatstube in Dannigkow und die Vehlitzer Kirche empfingen Gäste. Der Besucherzulauf war ganz unterschiedlich.

Gommern/Dannigkow/Vehlitz l Absoluter Besuchermagnet an diesem Tag des offenen Denkmals war wohl das Dornburger Schloss. Etwa 1000 Besucher zählte die Stengelgesellschaft, die diesen Tag der offenen Tür in Dornburg organisierte. "Ein enormer Zuspruch, den wir so absolut nicht erwartet hatten", sagte Vereinsvorsitzender Egbert Platte. Zum einen war das Wetter mehr als bescheiden, zum anderen, "weil es eigentlich bekannt ist, dass unser Schloss nicht mit pompöser Innenausstattung dienen kann, die großen Eindruck macht", so Platte. Doch das hielt die Besucher nicht ab. Stefan Schüler, stellvertretender Vereinsvorsitzender, begrüßte die interessierten Besucher und erzählte viel über die Dorf- und natürlich Schlossgeschichte. Die Besucher reihten sich im Raum und auf der Treppe um ihn und lauschten gespannt. "Es freut uns, dass trotzdem wir eigentlich seit Anfang an am Tag des offenen Denkmals teilnehmen, das Interesse für unser Schloss nicht weniger geworden ist. Das Anliegen unseres Vereins ist ja, das Interesse der Öffentlichkeit am Schloss wach zu halten", so Platte. Und bei den Besucherzahlen scheint es ihnen bisher gelungen zu sein.

Viele Besucher, viele Spenden

Auch die Spendenkasse des Vereins füllte sich an diesem Tag gut. Etwa 1000 Euro konnten die Vereinsmitglieder am Ende des Tages zählen. "Das ist wirklich eine tolle Summe, über die wir uns sehr freuen", sagte Platte und erzählte auch gleich über Ideen, die der Verein noch hat. Nach den Sonnenuhren im Eingangstorbereich denkt der Verein jetzt laut über die Erneuerung der Lindenallee, die zum Schloss führt, nach. "Ursprünglich war es als Doppellindenallee angelegt. In den Jahren kam aber die zweite Reihe auf jeder Seite abhanden, und die Linden wurden auch zu groß, weil sie niemand mehr pflegte, so dass sie mittlerweile die Sicht auf das Schloss versperren", erklärte er. Plan des Vereins wäre, eine komplette Neupflanzung der Doppellindenallee. "Natürlich nur, wenn alle Ämter ihr Okay geben", sagte Platte. Dann wäre auch wieder die Sicht auf das Schloss da, wenn man dann eine Größe bei den Bäumen einhält.

Zum allerersten Mal beim Tag des offenen Denkmals mit dabei war die Vehlitzer Kirche St.-Stephanus. Ebenfalls zum ersten Mal dabei: Marita Sens. Die Leverkusenerin war zu Besuch in Gommern und beschloss, kurzfristig den Tag des offenen Denkmals zu nutzen und auch die Vehlitzer Kirche zu besuchen. "Wissen Sie, was total verrückt ist", sagte sie plötzlich. "Neulich stand ich im Kölner Dom und hörte das Orgelspiel. Und jetzt stehe ich hier und höre die gleichen Klänge, nur in Vehlitz." Die Leverkusenerin spielte natürlich auf das Spiel der neuen digitalen Orgel der Vehlitzer Kirche an, die mit Tönen des Kölner Doms bestückt ist.

Kölner Klänge in Vehlitz

Mari Zacharias spielte auf der Orgel viele Stücke, und neben Marita Sens lauschten noch etwa 45 andere Besucher den Klängen.

"Es war unser erster Tag des offenen Denkmals und wir sind mit etwa 50 Besuchern ganz zufrieden. Mit Musik, Kaffee und Kuchen und auch einigen geschichtlichen Abrissen war es wohl für alle Besucher ein schöner gemütlicher Nachmittag", sagte Annegret Graßhoff, Mitglied des Gemeindekirchenrates und Mitorganisatorin des Tages. Ob man an dem Aktionstag in Zukunft festhalten will, kann Annegret Graßhoff noch nicht sagen, das bleibt abzuwarten.

Ein alter Hase beim Tag des offenen Denkmals ist Hellmer Wegener. Der Ortsbürgermeister und Vereinsvorsitzende des Heimatvereins Dannigkow öffnete die Heimatstube und die Sonderausstellung zum Ersten Weltkrieg. Leider mit wenig Resonanz. "Aber so etwas hatte ich mir schon gedacht, als ich das Wetter gesehen hatte", sagte er mit einem Lächeln. Die vergangenen vier bis fünf Jahre öffnete er stets am Aktionstag die Heimatstube. Insgeheim hatte er jedoch mit etwas mehr Zuspruch gerechnet wegen der Sonderausstellung. "Es gab einige, die vorher Interesse bekundet hatten", meinte er. Entmutigen lassen will er sich aber nicht. "Im nächsten Jahr werden wir wieder öffnen. Ob es dann aber auch noch eine Sonderausstellung geben wird, kann ich noch nicht sagen", so Wegener.