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Kulturprojekt in Möckern macht ungenutzte Ladenlokale zu Galerien auf Zeit "Kunst im Leerstand" belebt das Stadtbild

08.10.2014, 01:06

In Möckerns Innenstadt ist vor Kurzem ein leerstehendes Ladenlokal zum Ausstellungsort geworden. Vier Kunstschaffende der Einheitsgemeinde stellen hier derzeit ihre Werke aus. Die Idee: Weitere Künstler und Ladenbesitzer sollen mitmachen.

Möckern (mk/bsc) l Der ehemalige Schleckermarkt an der Kurve Albert-Werlitz-Straße/Grätzer Straße mitten im Zentrum der Stadt stand lange Zeit leer, nun hängen großformatige Bilder an den Wänden und Holzskulpturen stehen dort, wo zuletzt in Regalen Deodorants, Reformkost oder Babyartikel feilgeboten wurden. In den Abendstunden machen die erleuchteten Schaufenster Passanten und vorbeifahrende Autofahrer gleichermaßen neugierig.

Die Neunutzung der Verkaufsräume ist das erste sichtbare Ergebnis einer Konzeption, die von dem Möckeraner Stephen Zechendorf unter dem Arbeitstitel "Kunst im Leerstand" auf die Beine gestellt wurde. Die Ausstellungsreihe will künftig Künstlern der Stadt Möckern eine Möglichkeit geben, sich und ihr Werk vor der eigenen Haustür einer breiten, heimischen und durchreisenden Öffentlichkeit vorzustellen. Gleichzeitig wird leerstehender Gewerberaum für potentielle Mieter attraktiv in Szene gesetzt.

"In Zeiten des Demografischen Wandels, in dem ländliche Regionen zunehmend als ausblutende und kulturferne Schlafstätten wahrgenommen werden, soll ein Kontrapunkt zu den vermeintlichen, zentralisierten Kulturhochburgen wie unserer Landeshauptstadt Magdeburg gesetzt werden. Denn Kunst entsteht gerade auch auf dem Lande und muss deshalb auch hier gezeigt werden", heißt es in der Konzeptbeschreibung.

Künstler dieser ersten Ausstellung sind Markus Iser aus Büden, Rolf-Ulrich Otto aus Möckern, Alfons Scholz aus Zeddenick und Stephen Zechendorf aus Möckern-Lühe. Geplant sind auf lange Sicht wechselnde Ausstellungen unter Beteiligung interessierter Künstler, die ihren Hauptwohnsitz und/oder Wirkungsort in der Einheitsgemeinde Möckern haben sollten. Ausstellungsorte sollen dabei leerstehende Geschäftsräume in der Einheitsgemeinde sein. Weitere Künstler sind aufgerufen, sich an dem Projekt zu beteiligen, und dann könnten auch weitere Räumlichkeiten nötig werden. Idealerweise sollte es sich um Gewerberäume handeln, die an belebten Orten oder Straßen gelegen und von außen gut einsehbar sind.

Die Aktion "Kunst im Leerstand" wird unterstützt von den Eigentümern der Immobilie, der Wohnungsbaugesellschaft Möckern und der Stadt Möckern mit Mitteln eines Spendenfonds des Energieversorgers Avacon.