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Devid Striesow in Genthin Starbesuch im Union Kino

Der Theater- und Filmschauspieler Devid Striesow erhielt am Sonntagabend
im Genthiner Union Kino aus den Händen von Reiner Haseloff den
Ehrenpreis des Ministerpräsidenten im Rahmen der Filmkunsttage. Der
Ehrung folgte die Aufführung des Streifens "Zeit der Kannibalen".

Von Simone Pötschke 21.10.2014, 03:17

Genthin l Wer Devid Striesow am Sonntag von Angesicht zu Angesicht begegnen wollte, brauchte zunächst Geduld. Eine Verspätung von über einer Stunde sprengte alle Planungen. Ministerpräsident Reiner Haseloff, der pünktlich anreiste, nahm es mit Humor, eine Stunde vor dem Union Kino auf den Filmstar warten zu müssen. Er habe noch nie eine Stunde auf dem roten Teppich stehen dürfen, zeigte er sich aufgeräumt. Er habe die Gelegenheit gleich genutzt, um mit dem Bürgermeister eine kleine Dienstbesprechung durchzuführen, scherzte er.

Frank Salender, in dessen Händen die Organisation der Filmkunsttage liegt, hatte ständig über Handy Kontakt zu Striesow, der mit seiner Familie, Ehefrau Francine und den drei Kindern, mit dem Pkw aus Berlin abgeholt wurde.

Für die Verleihung des Filmpreises in Genthin hatte Striesow einen Platz in seinen übervollen Terminkalender gequetscht. Zuvor hielt sich die vielbeschäftigte Mieme in Spanien zu Filmarbeiten zu Hape Kerkelings Buch "Ich bin dann mal weg" auf. Es schloss sich ein Aufenthalt in Rom beim Internationalen Rome Film Festival an, bevor er am Wochenende wieder in Berlin eintraf, um gleich am Sonntagnachmittag Theaterproben zu Dostojewskis "Die Brüder Karamasow" wahrzunehmen. Am Abend machte er sich dann mit der Familie nach Genthin auf.

Eine verspätete Abfahrt in Berlin und ein Stau auf der Autobahn sorgten schließlich für die stattliche Verspätung, die die Genthiner wie der Ministerpräsident geduldig ertrugen. Als Striesow dem Pkw entstieg und die Reihe der Offiziellen begrüßte, scherzte der Ministerpräsident: "Sehen Sie Herr Striesow, dieses schöne Kino wird 90 Jahre alt, so lange hat es gewartet, bis ein Star wie Sie vorbeikommt."

Bei der Ehrung mit dem Filmkunstpreis ging Reiner Haseloff sowohl auf die besonderen schauspielerischen Leistungen von Devid Striesow ein, als auch auf die Filmkunsttage.

Sachsen-Anhalt habe sich mittlerweile als ein bekannter Drehort für viele, auch internationale Filme entwickelt, betonte Haseloff. In den vergangenen Jahren, so der Ministerpräsident, habe es eine Reihe sehr guter Produktionen aus Mitteldeutschland gegeben, die an alte Traditionen anknüpfen und die es wert seien, ausgezeichnet zu werden. Filme seien zudem eine Möglichkeit, das Land Sachsen-Anhalt nach außen zu transportieren.

Gemeinsam mit Devid Striesow konnte dann das Genthiner Publikum den Studiofilm "Zeit der Kannibalen" sehen, in dem Striesow die Rolle eines eiskalten Unternehmensberaters spielt. Es schloss sich eine angeregte Gesprächsrunde mit dem Schauspieler an.

Letztlich verlief Striesows Intermezzo in Genthin wesentlich länger als ursprünglich geplant. Er sei sehr herzlich aufgenommen worden, so dass er bleiben musste, sagte Striesow in einem längeren Gespräch mit Genthins Bürgermeister Thomas Barz. Dabei habe Striesow in Aussicht gestellt, wieder nach Genthin zu kommen, um hier den taufrischen Spielfilm "Ich bin dann mal weg" nach der Buchvorlage von Kerkeling zu promoten.

Volksstimme verlost am Dienstag unter allen Anrufern in der Zeit von 11 bis 11.15 Uhr zwei von Striesow handsignierte Plakate zum Studiofilm "Zeit der Kannibalen". Tel. 03933/8734 22. Die Gewinner werden aus dem Lostopf ermittelt.